Vicenza – Die Volksbank von Vicenza wird in eine Aktiengesellschaft umgewandet und geht an die Börse. Die Aktionärsversammlung der "Banca Popolare di Vicenza" stimmte mit 81 Prozent der Stimmen der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft zu. Damit ist der Weg in Richtung Börsengang geebnet, der im April erfolgen sollte, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag.

Die Aktionärsversammlung hat auch einer Kapitalaufstockung in Höhe von 1,5 Mrd. Euro zugestimmt, die bis auf 1,76 Mrd. Euro steigen sollte. Die Bank Austria-Mutter UniCredit hat die Kapitalerhöhung garantiert. "Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ist ein historischer Schritt für diese Bank", sagte Verwaltungsratspräsident Stefano Dolcetta, der um die Rettung der schwerverschuldeten Bank kämpft.

2015 hat sich der Verlust auf 1,4 Mrd. Euro verdoppelt. 2014 wurden die Papiere der norditalienischen Volksbank noch mit 62,50 Euro gehandelt, derzeit liegt der Wert bei 6,3 Euro. "Wir planen den Börsengang in einem sehr schwierigen Moment. Die Zeit ist ungünstig, doch wir müssen den Börsengang unternehmen und ich bin überzeugt, dass er ein Erfolg sein wird", kommentierte CEO, Francesco Iorio.

Volksbank von Vicenza und Veneto Banca sind die einzigen italienischen Banken, die die jüngsten Kapitalanforderungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht erfüllen. Die Verluste der Bank sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf Zahlungen an Ex-Manager und Wertberichtigungen auf Problemkredite. Auch Veneto Banca hat den Börsengang beantragt. Erst kürzlich hatte die in Montebelluna bei Treviso beheimatete Bank eine Kapitalaufstockung zur Stärkung ihrer Liquidität in Höhe von rund einer Milliarde Euro beschlossen. (APA, 6.3.2016)