Wels – Der Jurist Arno Pajek ist der neue Präsident des Österreichischen Schwimmverbandes (OSV). Der 47-jährige Rechtsanwalt wurde am Freitag am Außerordentlichen OSV-Verbandstag in Wels mit seiner Liste gewählt. Diese entspricht dem bisherigen, direkt vor dem Wahlvorgang geschlossen zurückgetretenen Vorstand. Der Präsidentenposten war seit dem Rücktritt exakt ein Jahr davor von Stefan Miklauz vakant.

Der für vier Jahre gewählte OSV-Vorschlag "Team Pajek" war ohne Gegenkandidatur. Es gab 135 Ja-, drei Nein-Stimmen sowie sieben Enthaltungen.

Als Fachwarte sind nach wie vor Manfred Otte (Schwimmen), Nicole Gamauf (Synchron), Grete Kugler (Wasserspringen) und Gabor Karpati (Wasserball) verantwortlich.

Vor der Wahl des Vorstands waren dessen Mitglieder für die Zeit seit dem Verbandstag vom 29. März 2014 entlastet worden. Keine Entlastung liegt weiter für die Jahre 2012 und 2013 für den damaligen OSV-Vorstand vor, aus dem allerdings auch Mitglieder im aktuellen Vorstand sitzen.

Beschlossen wurde am Verbandstag eine Verdoppelung der Mitgliedsbeiträge, begründet wurde diese Maßnahme mit hohen Prozesskosten. "Wir haben keine finanziellen Ressourcen, es ist Null da. Wir können das Geld derzeit nicht aufbringen", verdeutlichte Pajek die triste Finanzlage.

Auch Schadenersatzforderungen stehen im Raum. Jukic-Club Austria Wien fordert wegen entgangener Gelder in Folge des im Jänner 2013 vom OSV ausgesprochenen Ausschlusses 113.500 Euro. Bisher gab es für den OSV in der Causa Austria Wien vor Gericht nur Niederlagen. Pajek äußerte sich dennoch zuversichtlich: "Wenn ich nicht seriöse Chancen sehen würde, würde ich den Prozess nicht führen."

Für den Fall, dass der Verband verlieren sollte, malte der neue Chef aber ein düsteres Bild: "Dann müssen wir Insolvenz anmelden." (APA, 4.3. 2015)