Wien – Die deutsche Adler Real Estate AG, mit 22,4 Prozent größter Einzelaktionär der börsennotierten Immogesellschaft Conwert, soll für die außerordentliche Hauptversammlung derzeit rund 40 Prozent der Stimmen hinter sich haben. In dieser Aktionärsversammlung (ao HV) am 17. März wollen die Deutschen drei Verwaltungsratsmitglieder austauschen, sie brauchen dafür 75 Prozent der anwesenden Stimmen. Die Deutschen meinen, dass die Conwert-Führung zu langsam agiere und das Wachstum des deutschen Wohnungsmarkts nicht nütze. Conwert hat 80 Prozent seines Immobilien-Portfolios in Deutschland, den Rest in Österreich.

Genau da setzt Adler-Vorstandsmitglied Arndt Krienen an. Er hält die Immobilien in Österreich für unterbewertet, wie er im Gespräch mit dem STANDARD sagt. "Ich wäre dafür, die österreichischen Immobilien zu verkaufen und den Erlös daraus in Deutschland zu investieren. Denn in Deutschland sind die Renditen höher." Die österreichischen Immobilien (ohne Gewerbeimmobilien-Tochter Eco Business, die die Conwert verkaufen will) sollen rund 500 Millionen Euro wert sein. Interessenten dafür gibt es.

Sonderprüfungen

Allerdings werden die Adler-Leute nicht müde zu betonen, dass sie "Conwert nicht übernehmen wollen, wir haben ja auch nicht die Mehrheit im Verwaltungsrat. Es geht uns ums operative Geschäft" (Krienen).

Ob Adler für den Fall des Scheiterns den Conwert-Vorstand mit Sonderprüfungen u. a. eindecken wird? Krienen: "Ausschließen kann ich das nicht. Aber eigentlich wollen wir Ruhe in die Reihen der Conwert bringen." (Renate Graber, 5.3.2016)