Hongkong – Einer von fünf im vergangenen Jahr verschwundenen Hongkonger Buchhändlern ist nach Angaben der Polizei aus China zurückgekehrt. Lui Por sei Freitagfrüh in Hongkong eingetroffen, teilte die Polizei mit. Die Händler hatten politisch heikle Bücher in Hongkong vertrieben.

Die chinesische Polizei hatte erst Wochen nach ihrem Verschwinden bestätigt, dass die Buchhändler auf dem Festland inhaftiert seien und die Behörden bei ihren Ermittlungen "unterstützten". Ihnen wurden "illegale Aktivitäten" vorgeworfen.

Fragwürdige Geständnisse

Lui bat die Hongkonger Polizei, seine Vermisstenanzeige zu den Akten zu legen. Weitere Details nannte er der Polizei zufolge nicht. Am Sonntag hatte er mit zwei weiteren Vermissten im chinesischen Fernsehen gestanden, in China illegale Bücher vertrieben zu haben.

Seit der Rückgabe an China 1997 wird die Stadt nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" eigenständig regiert. Die Affäre hat die autonome chinesische Sonderverwaltungsregion erschüttert, weil befürchtet wird, dass chinesische Agenten die fünf Buchhändler verschleppt haben könnten. (APA, 4.3.2016)