Die Künstlerin Tamuna Sirbiladze ist 44-jährig gestorben.

Foto: Galerie Charim

Wien – Große, expressive Gesten in kräftigen Farben bestimmen die Gemälde von Tamuna Sirbiladze. Dass eine Kritikerin ihrer Personale Good enough is never good enough, die im vergangenen Herbst in der New Yorker Half Gallery stattfand, ihr Bewegtheit, ja, einen Flow attestierte, dessen Bestandteile nicht voneinander zu trennen seien, muss im Sinne der Künstlerin gewesen sein. Immerhin verglich Sirbiladze ihre Ausstellungen, die bisweilen auch Objekte beinhalteten, einmal mit Orchesterkompositionen.

Geboren 1971 in Georgien, studierte Sirbiladze nicht nur in ihrem Geburtsland Kunst, sondern auch in London und Wien. Hier atmete sie nicht nur den Geist der Aktionisten, sondern wurde außerdem die Ehefrau von Franz West (1947–2012). Als in dessen Schatten stehend sah sie sich indes nicht. Ihre Kunst sei unabhängig geblieben, sagte sie anlässlich einer Gedenkausstellung anno 2013, in der Sirbiladze gemeinsame Besuche im Kunsthistorischen Museum thematisierte: In "Meditationen", die ihr durch schwere Zeiten geholfen hatten, geprägt nicht zuletzt vom Streit um das Erbe Wests.

Am Mittwoch ist, wie ihre Wiener Galerie bestätigte, Tamuna Sirbiladze in Wien im Alter von 44 Jahren ihrer Krebserkrankung erlegen. Die Künstlerin hinterlässt zwei Kinder. (Roman Gerold, 3.3.2016)