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Gemeinsam sind sie stark: Mainzer Jubeltraube mit Baumgartlinger in der ersten Reihe.

Foto: reuters/dalder

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Glücksbringer.

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München – Uli Hoeneß ist zurück, doch sein erstes Spiel als Zuschauer der Fußballer des FC Bayern seit knapp 22 Monaten hatte sich der langjährige Vereinspatriarch wohl anders vorgestellt. Aufgrund eines späten Treffers des eingewechselten Jhon Cordoba (86.) nach Vorarbeit von Julian Baumgartlinger unterlagen die Münchner Mainz 05 mit 1:2 (0:1) und verloren erstmals seit dem 9. Mai (0:1 gegen Augsburg) wieder ein Heimspiel in der Bundesliga.

Drei Tage vor dem Spitzenspiel in Dortmund verloren die Münchner, bei denen Franck Ribéry erstmals seit knapp einem Jahr wieder in einem Heimspiel mitwirkte, damit drei ihrer acht Punkte Vorsprung auf die Borussia (2:0 in Darmstadt). Die wesentlich spritzigeren und aggressiveren Gäste waren zunächst durch Jairo (26.) in Führung gegangen. Die Bayern, die durch Arjen Robben ausgeglichen hatten (65.), waren zwar überlegen, wirkten aber etwas einfallslos.

Mainzer Fünferabwehr

Mainz verteidigte meist geschickt und machte mit einer Fünferabwehrreihe den Münchnern das Leben schwer. Ribéry hatte einen schweren Stand, Robert Lewandowksi war kaum zu sehen, auch der eingewechselte Thomas Müller brachte keinen rechten Schwung (51.). Thiago wirkte uninspiriert und wurde folgerichtig gegen Douglas Costa getauscht (60.).

Ribéry stand zum ersten Mal seit dem 11. März 2015 und dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Schachtar Donezk (7:0) wieder auf dem Rasen der Arena, das letzte Bundesliga-Heimspiel hatte er am 27. Februar 2015 (4:1 gegen Köln) bestritten. David Alaba kam wie zuletzt in der Innenverteidigung zum Einsatz.

Die Bayern hatten früh zwei gute Szenen: Eine Flanke von Ribéry nahm Arturo Vidal in der 13. Minute volley, Loris Karius im Mainzer Tor konnte aber ebenso parieren wie kurz darauf bei einem Schuss von Juan Bernat (15.). Danach aber liefen sich die Bayern immer wieder fest. Mainz hatte außerdem früh seinen Mut zur Offensive bekundet – und kaum erlahmten die Münchner ein wenig, spielten die Gäste einen Konter mit hohem Tempo konsequent zu Ende: Jairo traf auf Vorlage von Guilio Donati, der die Bewachung von Ribéry für ein paar Augenblicke aufgegeben hatte.

Kurz nach der Pause hatte Christian Clemens das 2:0 auf dem Fuß, ehe Robben mit einem Flachschuss aus gut 20 Metern ausglich. Die Münchner erhöhten danach noch einmal den Druck – Mainz hielt diesem aber gut stand. Einen der wenigen Konter spielten die Gäste dann konsequent zu Ende: Kapitän Baumgartlinger setzte sich gegen Vidal durch, legte auf Cordoba ab und der Kolumbianer ließ mit einem Flachschuss ins rechte Eck Keeper Neuer keine Chance. Punktegleich mit Gladbach (4:0 gegen Stuttgart) liegen die Mainzer weiter auf Platz fünf.

Dortmund im zweiten Anzug

In Darmstadt sorgten Adrian Ramos (38.) und Erik Durm (53.) vor 17.000 Zuschauern für den siebenten Dortmunder Pflichtspielsieg in Folge. In der ersten Halbzeit waren die Gäste aber trotz Überlegenheit vieles schuldig geblieben. Vor allem eine Kreativkraft wie der geschonte Marco Reus wurde vermisst. Thomas Tuchel hatte die Startelf im Vergleich zum Wochenende auf acht Positionen verändert. Reus und der leicht erkrankte Stammkeeper Roman Bürki hatten die Reise nicht angetreten, Henrich Mchitarjan saß zunächst auf der Bank. Dafür feierte der 17-jährige Felix Passlack sein Bundesliga-Debüt – er zeigte gute Ansätze.

Nach der niveauarmen ersten Hälfte erarbeiteten sich die Dortmunder etliche Möglichkeiten und wirkten präsenter. Die Anfangsoffensive wurde schnell belohnt: Nach einem Steilpass von Castro schaltete Durm am schnellsten und erzielte aus acht Metern seinen ersten Saisontreffer.

Die wie immer aufopferungsvoll kämpfenden Darmstädter, denen György Garics verletzt fehlte, wollten sich aber nicht geschlagen geben. Mario Vrancic hob den Ball nach Vorarbeit von Wagner aus kurzer Distanz über die Latte (60.).

Dreimal Pizarro, einmal Schöpf

Gut lief der Abend auch für Werder Bremen, das in Leverkusen 4:1 gewann und wichtige Punkte im Abstiegskampf machte. Claudio Pizarro traf dreimal (55., 65./Foulelfmeter, 83.), Zlatko Junuzovic und Philipp Grillitsch spielten durch. Junuzovic holte zudem den Elfer heraus und lieferte auch beim 4:1 den Assist mit einem Eckball. Bayer versinkt nach der neunten Saisonniederlage im Mittelfeld.

Alessandro Schöpf erzielte beim 3:2 von Schalke 04 gegen den Hamburger SV das 3:1, es war sein zweites Tor beim fünften Bundesliga-Einsatz. Auch am 2:1 von Klaas-Jan Huntelaar (67.) war Schöpf per Flanke beteiligt. Schalke verbesserte sich damit unmittelbar hinter Mainz auf den sechsten Rang.

Mönchengladbach ist nach dem 4:0 gegen Stuttgart weiter Vierter und damit auf Kurs Richtung Champions League. Martin Hinteregger kam ab der 28. Minute für den verletzten Oscar Wendt zum Einsatz, bei Stuttgart stand Martin Harnik nach langer Verletzungspause wieder in der Startelf, Florian Klein fand sich erneut nur auf der Bank wieder. (sid, red, 2.3.2016)