Wien – Der kroatische Bankensektor hat 2015 insgesamt 4,7 Milliarden Kuna (616,27 Millionen Euro) Verlust gemacht – fast die Hälfte davon (2,25 Milliarden Kuna) stammt von der Hypo Alpe-Adria-Bank. Das berichtet die kroatische Nachrichtenagentur Hina am Mittwoch und bezieht sich dabei auf vorläufige Zahlen der kroatischen Notenbank.

Das vergangene Jahr war das erste seit 1998, in dem die Banken in Kroatien einen aggregierten Verlust eingefahren haben. Den Angaben der Notenbank zufolge haben 15 der 28 Geschäftsbanken in Kroatien Verluste geschrieben. Darunter waren neben der Hypo auch die Erste & Steiermärkische mit einem Verlust von 1,24 Milliarden Kuna, die UniCredit-Tochter Zagrebacka Banka (-662,3 Millionen Kuna), Raiffeisenbank Austria (-310,7 Millionen Kuna), Sberbank (-244,6 Millionen Kuna) und OTP (-156,5 Millionen Kuna).

Zagrebacka ist mit einer Bilanzsumme von 106 Milliarden Kuna die größte Bank in Kroatien mit einem Marktanteil von 26,4 Prozent. Sie musste für die vom Staat verordnete Umwandlung von Schweizer-Franken-Krediten in Euro- oder Kuna-Kredite 2,64 Milliarden Kuna aufwenden. Privredna Banka (Intesa Sanpaolo) musste für die Zwangskonvertierung 1,31 Milliarden Kuna aufwenden, hat aber dennoch 208 Millionen Kuna Gewinn gemacht. Privredna hat in Kroatien einen Marktanteil von 17,3 Prozent.

In Kroatien betrug der Anteil notleidender Kredite (NPL, non-performing loans) im vergangenen Jahr 16,56 Prozent, bei einem Kreditvolumen von insgesamt 275,4 Milliarden Kuna. Von allen Franken-Krediten (knapp 20 Milliarden Kuna) waren 21,6 Prozent notleidend. (APA, 2.3.2016)