Jamie-Lee Kriewitz wird Deutschland in Stockholm vertreten.

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Wien/Stockholm – Sexualität und Identität spielen beim Eurovision Song Contest (ESC) nicht erst seit dem Triumph von Österreichs bärtiger Lady Conchita Wurst vor zwei Jahren in Kopenhagen eine Rolle. Im Vorfeld des 61. Gesangswettbewerbs, der diesen Mai in Stockholm über die Bühne gehen wird, beschäftigt sich ein Symposium in Wien mit genau diesen Themen. Am 7. März steht "Performing Sexual Identities" im Fokus.

Behandelt werden die oftmals zusammenhängenden Aspekte von Populärkultur, Verortung und Behauptung sexueller Identitäten, nationaler Aspekte im europäischen Rahmen sowie der Rolle, die dabei dem ESC zukommt, von bekannten ExpertInnen wie Dean Vuletic. Der gebürtige Australier setzt sich als Historiker schon länger mit den Bedeutungen des Eurovisions-Wettbewerbs auseinander und wie sich dieser auf gesellschaftspolitische Agenden niederschlägt. Beim Symposium wird er über "Sexuality in the First Eurovision Song Contests" sprechen.

Skandinavische Sichtweise

Wie sich Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg über den damals noch als Grand Prix Eurovision de la Chanson bezeichneten Wettstreit durchaus auch auf politischer Ebene zu rehabilitieren versuchte, wird Renee Winter von der Österreichischen Mediathek adressieren. "A Song for Tolerance" lässt sich ebenfalls nicht nur auf Conchita ummünzen, wie Dafni Tragaki von der Universität Thessalien darlegen wird. Eine skandinavische Sichtweise auch auf queere Kultur und deren Platz im ESC-Universum bringt Thomas Hilder von der Universität Bergen ein.

Über die Bühne gehen wird der Vortrags- und Diskussionsreigen an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. (APA, 2.3.2016)