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Lehrer sollen zustimmen müssen, wenn ein Gymnasium die Gesamtschule testen soll, fordert die Initiative "Pro Gymnasium".

Foto: dpa/Daniel Karmann

Innsbruck – Die Tiroler Initiative "Pro Gymnasium" wehrt sich nun auch mit einer Petition gegen die geplanten Modellregionen zur Gesamtschule. Am Montag haben Vertreter der Initiative aus Lehrergewerkschaftern, Eltern- und Schülervertretern 1.200 Unterstützungserklärungen an die Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordneten Karlheinz Töchterle und Hermann Gahr übergeben.

Die Initiative wehrt sich vor allem dagegen, dass SPÖ und ÖVP Modellregionen zur Gesamtschule ohne Zustimmung von Eltern-, Schüler- oder Lehrervertretern einführen wollen. Bisher mussten zwei Drittel der Pädagogen und der Erziehungsberechtigten zustimmen, wenn ein Gymnasium die Gesamtschule oder die Neue Mittelschule testen wollte.

"Anschlag auf Schulpartnerschaft"

Die geplanten Bildungsreform sieht nur mehr eine "beratende Einbindung" der Schulpartner vor. "Dies wäre ein Anschlag auf die in den vergangenen Jahrzehnten ausgebaute und bewährte Schulpartnerschaft", heißt es in der Petition. "Modellregionen gegen den Willen der Betroffenen einzurichten würde den Grundprinzipien der Demokratie widersprechen und einen Schritt in Richtung Bildungsdiktatur darstellen."

Die Unterzeichner fordern, dass Modellregionen auch weiterhin nicht ohne Zustimmung der Schulpartner eingeführt werden dürfen. Die Nationalratsabgeordneten sollten den Plänen der Regierung keinesfalls zustimmen, da sie eine Einschränkung demokratischer Rechte bedeuteten, heißt es in der Petition (siehe links).

Platter für Gesamtschule

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) ist ein Befürworter der gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen. Die Gesamtschule wird derzeit im Zillertal getestet, wo es schon bisher kein Gymnasium gab. Eine Modellregion in Innsbruck scheiterte an der fehlenden Zustimmung der Eltern und Lehrer. Die Bundesregierung sieht nun vor, dass pro Bundesland 15 Prozent aller Schulstandorte der jeweiligen Schulart beziehungsweise aller Schülerinnen und Schüler eine Modellregion zur Gesamtschule bilden können. Der Gesetzesentwurf für die Reform fehlt allerdings noch. (red, 1.3.2016)