Paris/Rio de Janeiro – Eine Infektion mit dem Zika-Virus ist womöglich doch nicht so harmlos, wie gemeinhin angenommen wird. Schließlich verlaufen etwa 80 Prozent der Ansteckungen ohne erkennbare Symptome. Forscher haben nun erstmals eine Verbindung zwischen dem Zika-Virus und dem Guillain-Barre-Syndrom, einer entzündlichen Nervenkrankheit, hergestellt. Das Team vom Institut Pasteur in Paris veröffentlichte die Studie am Dienstag in der britischen Fachzeitschrift "The Lancet". Grundlage der Untersuchung waren demnach Daten von Erkrankten in Französisch-Polynesien.

In dem Überseegebiet waren zwischen 2013 und 2014 zahlreiche Bewohner an dem Syndrom erkrankt. Bluttests hätten ergeben, dass eine Zika-Erkrankung bei ihnen der Auslöser war, erklärten die Forscher. Das von Mücken übertragene Virus grassiert derzeit in Südamerika und steht bereits im Verdacht, Mikrozephalie bei Babys auszulösen, eine Missbildung des Kopfes. Dazu laufen derzeit ebenfalls wissenschaftliche Untersuchungen.

Das Guillain-Barre-Syndrom ist eine seltene entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem des Körpers einen Teil des Nervensystems angreift. Dabei können Empfindungsstörungen und Lähmungen in Beinen und Armen auftreten. (APA, 1.3.2016)