Wien/Athen – "Wir sind Partner, nicht Gegner." Nach seinen heftigen Attacken in Richtung Wien bemühte sich der griechische Außenminister Nikos Kotzias am Montagabend um verbindlichere Töne. In der "Zeit im Bild 2" bekräftigte er aber die Verärgerung Athens: "Man kann nicht über unsere Grenze diskutieren, ohne uns dabei zu haben."

Kotzias bezog sich dabei einmal mehr auf die Nicht-Einladung zu der am vergangenen Mittwoch in Wien abgehaltenen Konferenz mit den Staaten entlang der Balkanroute. Zuletzt hatte er Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ja vorgeworfen, "Lügen" zu verbreiten. Im "ZiB"-Interview gab er sich diplomatischer: "Wir haben nicht die besten Zeiten – aber nach jedem Winter kommt auch wieder ein Sommer."

Mit der gegenwärtig eingeschlagenen Taktik, "die Grenzen zu Griechenland dicht zu machen, und zu glauben, dann kämen keine Flüchtlinge mehr durch, machen sich einige Leute Illusionen", meinte Kotzias. In Wahrheit würden sich die Menschen denken: "Dann finden wir andere Wege, nach Zentraleuropa zu kommen." Um dieser Situation Herr zu werden, brauche man "eine Lösung, ohne dass einer dem Anderen etwas aufzwingen will." (APA, 29.2.2016)