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Zehntausende haben bereits gegen die VPN-Blockaden bei Netflix unterschrieben.

Lange schien Netflix den Rechteinhabern nicht zugehört zu haben, nun hat der Streaming-Anbieter Maßnahmen ergriffen. User mehrerer beliebter VPN-Anbieter können seit kurzer Zeit nicht mehr auf das Film- und Serienangebot zugreifen.

Eine Maßnahme, auf die Filmstudios schon seit längerer Zeit drängen, werden VPN-Services doch unter anderem eingesetzt, um Geoblocking (Verfügbarkeitsbeschränkung für digitale Inhalte basierend auf dem Land, von dem der Nutzer zugreift) zu umgehen.

VPN-Blockade sperrt Nutzer von eigenem Länderangebot aus

Der Schritt hat bei den Betroffenen nicht gerade für Freude gesorgt. Denn: Einige Nutzer surfen aus Prinzip über VPN, um ihre Privatsphäre im Netz besser abzusichern. Das führt auch zu der paradoxen Situation, dass etwa in den USA ansässige Nutzer aufgrund der Verwendung eines solchen Services nicht das US-amerikanische Angebot von Netflix nutzen können, für das sie bezahlen. Das zweite Kuriosum: Die Blockade trifft auch Eigenproduktionen von Netflix.

Nachverfolgbar ist der Ärger etwa über soziale Medien, fasst Torrentfreak zusammen. Auf Twitter reagieren User mit Statements wie "Wenn Netflix den Zugriff auf sein Angebot blockiert, muss ich leider Netflix den Zugriff auf mein Geld blockieren".

Über 30.000 Unterschriften für Online-Petition

Dazu wurde auch eine Online-Petition ins Leben gerufen, die schon über 30.000 Nutzer unterzeichnet haben. Sie trägt den Titel "Mein Netflix – meine Privatsphäre" und fordert das Unternehmen auf, den Zugriff über VPN wieder zu ermöglichen. Das Internet sei "die beste Content-Übertragungstechnologie, die es gibt" und Firmen mit "veraltetem Geschäftsmodell" wollen es zu "Kabel-TV 2.0" umgestalten. Wenn Netflix ihnen nachgibt, würden die User dazu gedrängt, illegale Alternativen zu verwenden.

Bekannte Argumente

Eine Argumentation, die nicht neu ist. Schon Ende Jänner erschienen etwa bei Engadget und The Verge Artikel, in denen vor VPN-Sperren gewarnt wurde. Auch dort hieß es sinngemäß, dass man auf diese Weise bloß zahlende "Netflix-Kunden zu Piraten machen" würde und man sich auf einen Kampf einlassen würde, den man nicht gewinnen kann. Netflix selbst hatte bereits beteuert, dass man derlei Sperren nicht gerne umsetze, aber aufgrund der Rechtesituation dazu gezwungen sei. (gpi, 28.02.2016)