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Für fast alle Lehrveranstaltungen gibt es mittlerweile eine Facebook-Gruppe.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic

Wien – "Als ich gemerkt habe, dass ich Menschen nach ihrer Online-Inszenierung beurteile, habe ich mich abgemeldet", sagt Patrick Dirninger (25) über seinen Exodus aus dem sozialen Netzwerk Facebook. Das war, bevor er auf die Uni kam. Mittlerweile hat er wieder einen Account, unter anderem Namen und rein für Studienzwecke.

Keine inhaltlichen Diskussionen

Er nütze nur die Facebook-Gruppe seines Studienzweigs Europäische Ethnologie. "Da geht es vor allem um Prüfungstermine, Anmeldungen oder andere organisatorische Fragen. Auch für den Austausch von Zusammenfassungen ist es praktisch." Für inhaltliche Diskussionen werde das Netzwerk hingegen kaum genutzt.

Erhebungen von Kölner Wissenschaftlern zeigten, dass 80 Prozent der Hochschulgänger in studienrelevanten Facebook-Gruppen sind und dies durchschnittlich eine Viertelstunde pro Tag für Studienzwecke nutzen.

Kein Schlaf

Das soziale Netzwerk schläft nicht, und so werden die Gruppen, die mittlerweile für fast alle Lehrveranstaltungen von eifrigen Studierenden erstellt werden, auch in den Ferien genutzt. Sogar Lehrende verwenden den Kanal Social Media verstärkt, beispielsweise zu Kommunikation innerhalb von Seminaren oder Tutorien. Auf Postings wie "Brauche schnell 3 ECTS. Kann mir jemand eine leichte Prüfung nächste Woche empfehlen? Zusammenfassungen anyone?" werden sie aber kaum antworten. (David Tiefenthaler, 3.3.2016)