Graz – Die Einstellung des Verfahrens gegen die rechte Monatszeitschrift "Aula", die in einem Artikel KZ-Häftlinge als "Massenmörder" und "Landplage" bezeichnete, führte nun zu einem Crowdfunding-Aufruf der Interventionistischen Linken (IL) Graz. Die IL Graz gründete sich vor einem Jahr und ist ein Ableger der gleichnamigen Gruppe in Deutschland. Sie versteht sich als Zusammenschluss verschiedener linker Bewegungen.

In einer Aussendung gab die IL am Donnerstag bekannt, dass sie der Staatsanwaltschaft Graz gerne eine "Bildungsreise zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen finanzieren" wolle. In Kooperation mit fachkundigen Historikern des mehrfach ausgezeichneten Vereins für Geschichts- und Bildungsarbeit, Clio, sollen auf der Reise für 45 Personen Bildungslücken geschlossen werden, damit man "in Zukunft zu einer besseren Urteilsbildung gelangen" könne.

Eine Grazer Staatsanwältin hatte das Verfahren gegen die "Aula" mit der Begründung eingestellt, dass es "nachvollziehbar" sei, dass die 1945 befreiten Häftlinge aus dem KZ Mauthausen eine "Belästigung" für die Bevölkerung darstellten, und zudem konstatiert, dass "Rechtsbrecher" unter den KZ-Häftlingen gewesen seien.

Ernstgemeintes Angebot

Das Angebot zur Fortbildung sei völlig ernst gemeint, erklärt die IL auf STANDARD-Nachfrage. 2.000 Euro wolle man dafür noch durch Crowdfunding auftreiben, da man die Kosten nicht allein tragen könne. (cms, 26.2.2016)