Tokio/Taipeh – Der taiwanesische Apple-Auftragsfertiger Foxconn zögert mit der geplanten Übernahme des angeschlagenen japanischen Elektronikkonzerns Sharp. Die Unterzeichnung des Vertrags mit Sharp sei aufgeschoben worden, "bis ein Konsens erzielt ist", teilte Foxconn am Donnerstag mit.

Als Grund wurden neue Informationen über mögliche Risiken angeführt. Nur Stunden zuvor hatte Sharp bekanntgegeben, das Angebot von Foxconn über rund sechs Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) anzunehmen.

Gemeinsames Werk in Japan

Sharp steckt tief in der Krise. Schwindende Umsätze mit LCD-Bildschirmen, Aquos-Fernsehern, Taschenrechnern, Hausgeräten und Smartphones haben die Schulden auf knapp vier Milliarden Euro wachsen lassen. Foxconn und Sharp pflegen seit Jahren gute Kontakte und betreiben zusammen ein Werk in Japan. Bei einem Zusammenschluss ergäben sich vor allem für Sharps LCD-Geschäft neue Vertriebskanäle. Foxconn produziert unter anderem iPhones für Apple und Fernseher für Sony.

Viele einst erfolgsverwöhnte japanische Elektronikfirmen haben in den vergangenen Jahren Marktanteile etwa an Apple und Samsung verloren. Die japanische Regierung wollte Insidern zufolge verhindern, dass Sharp von ausländischen Firmen gekauft wird. (Reuters, 25.2.2016)