Zürich – Die Berufungskommission des Fußball-Weltverbands hat die Sperren von FIFA-Präsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini von jeweils acht auf sechs Jahre gesenkt. Das Gremium bestätigte damit am Mittwoch teilweise die Urteile der FIFA-Ethikkommission gegen die Spitzenfunktionäre.

Einige mildernde Umstände seien dabei allerdings nicht berücksichtigt worden, weshalb der Bann zu reduzieren sei, teilte die Berufungskommission unter dem Vorsitz von Larry Mussenden (Bermuda) mit. "Die Aktivitäten und die Dienste, die beide der FIFA, UEFA und dem Fußball im Allgemeinen über die Jahren erwiesen haben, verdienen eine angemessene Beachtung", hieß es.

Für Blatter und Platini ist dies freilich nur ein schwacher Trost – beide dürften nun noch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen das Urteil vorgehen. "Ich bin tief enttäuscht von der FIFA-Rekurskommission", sagte Blatter. "Selbstverständlich ziehe ich den Fall ans CAS weiter." Auch Platini hatte diesen Schritt zuvor angekündigt.

Auch die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikhüter hatte Einspruch gegen das Urteil eingelegt. Sie hatte einen lebenslangen Bann wegen Korruptionsverdachts gefordert. Diese Berufung wurde ebenfalls zurückgewiesen.

Blatter war zuvor ebenso wie Platini wegen Verstößen gegen das FIFA-Ethikreglement gesperrt worden. Hintergrund ist eine dubiose Zahlung Blatters von zwei Millionen Franken an Platini aus dem Jahr 2011. Beiden wird der Bruch von Artikel 13 (generelle Verhaltensregeln), Artikel 15 (Loyalität), Artikel 19 (Interessenskonflikt) und Artikel 20 (Angebot und Annahme von Geschenken und anderen Vorteilen) zur Last gelegt.

Neben ihren Sperren erhielten die beiden Spitzenfunktionäre auch Geldstrafen von knapp 73.000 Euro (Platini) bzw. rund 45.000 Euro (Blatter). (APA, 24.2.2016)