In den Chefetagen ist der Fachkräftemangel ein Thema.

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Wien – Das Thema Fachkräftemangel kocht hierzulande wiederkehrend hoch. Angesichts der hohen Arbeitslosenzahl wird ein solcher aber auch immer wieder angezweifelt. Dass er kein Mythos ist, sagte Peter Koren, Vizegeneralsekretär der Industriellenvereinigung, jüngst dem STANDARD. Es werde händeringend nach Mint-Absolventen gesucht, also Mathematikern, Informatikern, Naturwissenschaftern und Technikern. Rund 1.000 Mint-Absolventen könnte die Industrie in Österreich sofort aufnehmen.

Laut einer Arbeitsmarktstudie des Münchner Personaldienstleisters Robert Half ist das Thema auch bei den Finanzchefs präsent. Mehr als zwei Drittel der befragten Finanzchefs wollen im ersten Halbjahr neue Mitarbeiter einstellen. Der Wettbewerb um die besten Mitarbeiter bleibe daher herausfordernd, heißt es in einer Aussendung. Fast jeder fünfte österreichische Finanzverantwortliche (19 Prozent) sieht im Fachkräftemangel die größte Sorge für das Jahr 2016. Nur um die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich sorgen sich noch mehr CFOs (38 Prozent).

Kümmern um Wachstum

Allerdings: Mitarbeiter zu halten oder einzustellen gehört nicht zum obersten Ziel der Finanzchefs. Förderung des Unternehmenswachstums (59 Prozent), Kostensenkung und Effizienzsteigerung (51 Prozent) sowie der Ausbau des Eigenkapitalanteils (43 Prozent) zählen zu den Prioritäten für das laufende Jahr.

Neben den Bedenken wegen fehlender Fachkräfte und der Wirtschaftsentwicklung machen sich 15 Prozent der österreichischen Finanzverantwortlichen auch über die IT- und Datensicherheit Sorgen, zwölf Prozent über die wachsenden Geschäftsausgaben. Jeder Zehnte sieht die Veränderung von regulatorischen und Compliance-Vorgaben als kritischen Punkt. (red, 24.2.2015)