Wien/Klagenfurt – Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat am Mittwoch das erste Mal mit wichtigen Heta-Anleihegläubigern gesprochen. Es ging um das von Kärnten unterbreitete Rückkaufangebot für die landesgarantierten Heta-Bonds, dem sich große – vor allem deutsche – Gläubiger bisher verweigern. Mit offiziellen Erklärungen hielten sich beide Seiten bedeckt.

Das Finanzministerium beschied nach der Sitzung in Wien, man habe "Positionen ausgetauscht". Es sei ein sachliches, auf beiden Seiten sehr ernsthaftes und sehr technisches Informationsgespräch gewesen und keine Verhandlungsrunde. Österreich sieht den Ball weiterhin bei den Gläubigern liegen.

Vonseiten des Gläubigerpools verlautete zu Mittag gleichfalls, es habe einen "Informationsaustausch" mit dem Finanzminister gegeben. Über alles andere sei Stillschweigen vereinbart worden.

In den Tagen und Wochen davor war der Ton rauer gewesen. Das Angebot werde definitiv scheitern, es werde zu Fall gebracht werden, hatte der deutsche Sprecher eines Gläubigerpools, Friedrich Munsberg (Dexia Deutschland), letzte Woche noch in Interviewserien deponiert. Diesen Drohungen wiederum standen wiederholte Warnungen vor einem möglichen Konkurs Kärntens gegenüber, zumindest aber vor deutlich höheren Ausfällen für die Gläubiger im Fall eines Scheiterns des Rückkaufs.

Am heutigen Gespräch im Finanzministerium nahmen Verteter u.a. von Dexia Kommunal, Pimco, Deutscher Pfandbriefbank sowie deutscher Bad Banks teil, die in Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria (Heta) investiert sind. (APA, 24.2.2016)