Von Neusiedl bis zur Staatsgrenze wird die Ostautobahn A4 um mehr als 50 Millionen Euro generalsaniert.

Foto: APA / Herbert P. Oczeret

Wien – Im Gegensatz zum Bundesheer kann Neoverkehrsminister Gerald Klug (SPÖ) im Verkehrsressort aus dem Vollen schöpfen. Gebaut werden Autobahnen und Schnellstraßen zwar auf Pump, weil die Einnahmen aus Lkw-Maut und Vignette bei weitem nicht die Ausgaben decken. Aber das ficht den "roten Wirtschaftsminister", wie sich Klugs Vorgänger Alois Stöger gern nannte, nicht an. Der Sechsjahresplan wird abgearbeitet. Von 2016 bis 2021 werden 7,3 Milliarden Euro verbaut.

Die Asfinag "baut im öffentlichen Auftrag das, was unsere Industrie und die Österreicherinnen und Österreicher brauchen", betonte Klug. Mit der geplanten Milliarde Euro "schaffen und sichern wir rund 10.000 Arbeitsplätze – davon den Großteil direkt in der Bauwirtschaft." Von den tausend Millionen, die heuer ins hochrangige Straßennetz fließen, entfallen 520 auf den Neubau von Streckenteilen und die Erweiterung einröhriger Tunnels auf Zwillingsröhren. Rund 470 Mio. Euro fließen in die Erneuerung bestehender Schnellstraßen und Tunnels.

Zweite Röhren für Tunnels

Zu den größten Brocken an laufenden Generalerneuerungen gehören der Gleinalmtunnel und die vier Tunnels der Tunnelkette Klaus (beide A9 Pyhrnautobahn). Sie alle sollen 2019 bzw. 2018 fertig sein, die Gesamtkosten gibt die Asfinag mit 243 bzw. 166 Millionen Euro an. Ein Dauerbrenner ist auch die zweite Röhre des Karawankentunnels (A11), die bis 2022 fertig sein soll und auf 185 Millionen taxiert wird. Mit 147 Mio. Euro schlägt der Perjentunnel der Arlbergschnellstraße (S16) zu Buche, der 2022 fertig sein soll.

Neben einer langen Liste an Tunnelgeneralsanierungen in ganz Österreich (von A1 Westautobahn/Liefering bis A23 Südosttangente/Stadlau und Hirschstetten) und von S6/Semmering-Schnellstraße bis S16 Arlberg-Schnellstraße) sind auch Generalsanierungen um rund 600 Millionen Euro im Gang. Sie betreffen A1, A2 Südautobahn, A4 Ostautobahn, A10 Tauernautobahn, A23 und die A22 Donauuferautobahn. Letztere dauern bis 2018, umfassen Praterbrücke, Knoten Prater, Knoten Inzersdorf (samt Neubau der Hochstraße Inzersdorf) und kosten 400 Millionen Euro.

Milliarden für Neubauten

In Abarbeitung sind darüber hinaus Neubauten in Milliardenhöhe: Verlängerung der Nordautobahn (A5 Schrick bis Poysbrunn um 283 Mio. Euro), der Linzer Westring (A26 um 645 Mio. Euro) und der Wiener Außenring mit Lobautunnel (S1 Schwechat-Süßenbrunn; 1,9 Milliarden Euro; siehe Grafik).

Die Gerichte beschäftigt die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Fürstenfelder Schnellstraße (S7) zwischen Riegers- und Dobersdorf. Die Asfinag ist sich sicher, die Einsprüche gegen die UVP abzuwehren und trifft Vorleistungen für offene Ausschreibungen in dem umstrittenen Projekt um 475 Mio. Euro. (ung, APA, 23.2.2016)