Die Strapazen der letzten Tage machten sich bei Dominic Thiem bemerkbar.

Foto: APA/AFP/Chiba

Lieferte ein solides Spiel von der Grundlinie ab: Guido Pella.

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Rio de Janeiro – Im Halbfinale des ATP-Tennisturniers von Rio de Janeiro war für Dominic Thiem Endstation. Nach zuletzt acht Siegen in Folge unterlag der Niederösterreicher in der Nacht auf Sonntag dem ungesetzten Argentinier Guido Pella nach einer Spielzeit von 74 Minuten unerwartet klar 1:6, 4:6. Dennoch wird Thiem, der an Nummer fünf gesetzt war, am Montag in der Weltrangliste als 15. so gut wie noch nie sein.

Der 22-Jährige war mit der Empfehlung des vorwöchigen Turniersiegs in Buenos Aires sowie dem 6:3, 6:2-Viertelfinalsieg am Vortag gegen den spanischen Weltranglisten-Sechsten David Ferrer in das erste Duell mit Pella gegangen. Allerdings ließ sich der 25-Jährige aus Buenos Aires von dieser starken Bilanz von Österreichs Nummer eins nicht beeindrucken, er hielt von Anfang an bestens dagegen.

Aggressiver Gegner

Thiem kam angesichts der aggressiven Spielweise und vielen Gewinnschläge seines Gegenübers nicht richtig ins Spiel. Nicht förderlich war dem auch das Auslassen von fünf Breakbällen in seinem ersten Returnspiel. Pella hingegen nutzte äußerst effizient seine ersten beiden Breakbälle und zog auf 5:1 davon. Danach wehrte sich Thiem noch ein wenig gegen den Satzverlust, musste diesen nach 31 Minuten aber doch akzeptieren.

"Meine Vorstellung heute war sehr weit weg von einem Sieg, es hat mir ganz einfach an Energie gefehlt", postete Theim auf Facebook. Er sei nach dem intensiven Viertelfinal-Tag diesmal der Belastung nicht gewachsen gewesen.

Der Lichtenwörther war gegen Pella weit weg von seiner Bestform, mit der er letzte Woche in Buenos Aires Rafael Nadal und im Finale Nicolas Almagro besiegt hatte. Es fehlte die Präzision im Spiel, sein Service ließ zu wünschen übrig und es machte sich sichtlich auch sein zuletzt straffes Programm bemerkbar.

Dominic Thiem via Facebook.

Die Hoffnung auf eine Wende in seinem ersten ATP-500-Halbfinale lebte auf, als es bei 1:1 im zweiten Satz in eine letztlich einstündige Regenpause ging. Nach Wiederaufnahme der Partie erfing sich Thiem tatsächlich ein wenig, sein körperliches Manko war aber dennoch weiter zu merken. Am Vortag hatte der Weltranglisten-18. nach seinem Einzel auch im Doppel gespielt und war erst gegen 4 Uhr Früh ins Bett gekommen.

Pella hielt sein solides Spiel weiter, der Weltranglisten-71. witterte seine große Chance immer mehr. Bei einer 5:4-Führung erarbeitete er sich gegen Thiem schließlich zwei Break- und somit auch Matchbälle. Die rot-weiß-rote Tennis-Hoffnung beendete das Match schließlich mit seinem zweiten Doppelfehler. Seine fünf Breakchancen aus dem ersten Aufschlagsspiel Pellas waren seine einzigen in diesem Match geblieben.

Acapulco am Programm

Für Thiem ist nun geplant, nächste Woche beim Hartplatzturnier in Acapulco aufzuschlagen – ebenfalls ein ATP-500-Turnier. Gleich in der Woche danach steht die Davis-Cup-Woche ebenfalls auf Hartplatz in Guimaraes gegen Portugal auf dem Programm, ehe die Masters-1000-Turniere in Indian Wells und Miami anstehen. Ob Thiem dieses Programm ohne Chance auf eine richtige Pause auch wirklich so durchzieht, ist abzuwarten.

Finalgegner von Pella, der sich in der Weltrangliste zumindest auf Platz 42 verbessern wird, ist nicht Nadal sondern Pablo Cuevas. Der 30-Jährige aus Uruguay bezwang den als Nummer 1 gesetzten Spanier mit 6:7(6), 7:6 (3) und 6:4.

"Ich habe gekämpft, aber es hat nicht gereicht", sagte Nadal. "Die beiden Turniere waren nicht positiv für mich, weil ich keinen Titel gewonnen habe. Jetzt muss ich mich auf Indian Wells vorbereiten", meinte der 14-fache Grand-Slam-Champion. Das Turnier in Kalifornien beginnt in zwei Wochen.

Neunter Titel für Errani

Beim Damen-Turnier in Dubai holte sich die Italienerin Sara Errani ihren neunten Titel auf der WTA-Tour. Die Weltranglisten-22. ließ im Finale der Tschechin Barbora Strycova beim 6:0, 6:2 keine Chance. Für den Sieg kassierte die 28-Jährige, 2012 Finalistin der French Open in Paris, 465.480 Dollar (418.000 Euro) und wird ab Montag wieder unter den Top 20 des Rankings geführt. (APA, red, 21.2.2016)