Der 22-jährige Dominic Thiem hat einen Lauf: zweiter Erfolg gegen einen Top-Ten-Mann innerhalb von einer Woche für den Österreicher.

Foto: apa / chiba

Der Nummer sechs der Welt ließ der Österreicher in Rio keine Chance.

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Rio de Janeiro – Dominic Thiem stürmte am Freitag (Ortszeit) in Rio de Janeiro in unwiderstehlicher Manier in sein erstes Halbfinale bei einem ATP-500-Turnier. Er ließ der Nummer sechs der Welt, Sandplatz-Spezialist David Ferrer, keine Chance und fertigte den Wien-Sieger in nur 73 Minuten 6:3, 6:2 ab.

Mit den nun errungenen 180 Punkten schiebt sich Thiem unabhängig vom weiteren Verlauf am Olympia-Schauplatz Rio ab Montag erstmals in die Top 15. Der Schützling von Günter Bresnik hatte schon vergangene Woche einen Durchmarsch in Buenos Aires hingelegt. Nach Abwehr eines Matchballs hatte Thiem Topstar Rafael Nadal im Halbfinale 6:4,4:6,7:6(4) niedergerungen und holte in der Folge seinen vierten Titel auf der ATP-Tour.

Der noch auf Platz 19 liegende jüngste Spieler in den Top 20 setzte seinen Lauf nun auch in Rio fort und hält nun bei acht Siegen in Folge. Thiem steht damit nach Brisbane, wo er erst im Halbfinale an Roger Federer gescheitert war, und eben Buenos Aires bereits in seinem dritten ATP-Tour-Halbfinale im noch jungen Jahr 2016.

"Das war heute sicherlich eines der besten Matches, das ich je gespielt habe", sagte Thiem. Auf Facebook ergänzte der 22-Jährige später: "Nach meinem letzten Match dachte ich nicht, dass es so schnell gehen könnte , aber irgendwie habe ich das schier Unmögliche gepackt. Mein Spiel ist, trotz meiner schwachen ersten Aufschläge, gut aufgegangen und ich freue mich auf mein erstes Semifinale bei einem ATP-500-Turnier."

Das Viertelfinale gegen Ferrer war zunächst wegen Regens lange verschoben worden, ehe es doch noch angesetzt wurde. Thiem hatte zu Beginn noch Schwierigkeiten mit seinem Aufschlag. Er gab sein Service zum 1:2 ab und musste bei 1:3 einen weiteren Breakball Ferrers zum 1:4 abwehren. Thiem verkürzte auf 2:3 und ab diesem Zeitpunkt war er der Chef auf dem Platz. In seinen nächsten sechs Service-Games gab Thiem nur noch fünf Punkte ab.

Breaks zum 3:3 und 5:3 im ersten bzw. zum 2:1 und 5:2 im zweiten Durchgang stellten die Weichen zum Sieg im ersten Duell mit dem Wien-Sieger Ferrer, den Thiem mit dem ersten Matchball besiegelte.

Womöglich Duell mit Nadal

Ein Jahr, das zu seinem endgültigen Durchbruch in die absolute Weltspitze führen könnte. Hält Thiem körperlich nach den Strapazen der vergangenen fast zwei Wochen auch am Samstag durch, dann ist ihm sein bereits sechstes Endspiel auf der Tour wohl kaum zu nehmen.

Denn im ersten Kräftemessen mit dem Weltranglisten-71. Guido Pella (ARG) ist der Lichtenwörther am Samstag (nicht vor 22.00 Uhr MEZ) aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen freilich haushoher Favorit. Nimmt Thiem auch diese Hürde, dann winkt ihm im Endspiel schon sein viertes Duell mit einem Top-Ten-Spieler in diesem Jahr – es käme möglicherweise zur "Revanche" mit Nadal.

Thiem zu seinem Erfolg auf Facebook.

Der Spanier hatte am verregneten Freitag leichtes Spiel – nämlich gar keines. Sein Viertelfinalgegner Alexander Dolgopolow (UKR) konnte nicht antreten, Nadal kam kampflos weiter. Nadal ist freilich im Anschluss an das Thiem-Semifinale gegen Pablo Cuevas (URU) ebenfalls klarer Favorit. (APA, 20.2.2016)