Caracas – Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro kündigte am Mittwoch Verteuerungen bei Benzin im Ausmaß von 1.329 Prozent an. Sie würden ab Freitag an den Tankstellen umgesetzt. Der Wechselkurs der Landeswährung Bolivar wird um 37 Prozent auf zehn Bolivar je Dollar von bisher 6,3 Bolivar abgewertet. Zugleich kündigte Maduro Veränderungen beim Währungssystem an. Kritikern zufolge sind die Reformen nicht weitreichend genug. Sie fordern, das 13 Jahre alte Währungssystem von Maduros Vorgänger Hugo Chávez komplett abzuschaffen.

Bisher war Benzin in Venezuela stark subventioniert, und eine Tankfüllung gehörte lange Zeit zu den günstigsten Einkäufen in dem mit einer hohen Inflation kämpfenden Land. Trotz der Anhebungen wird das Tanken eines kleinen Autos immer noch günstiger als eine Limonade sein. Maduro rechnet mit Einsparungen von 800 Millionen Dollar jährlich.

Geht es nach einem Insider der iranischen Ölbranche, werden die Ölpreise auch nicht so bald deutlich steigen. Der Versuch von Russland und Saudi-Arabien, die Ölförderung zu deckeln, werde jedenfalls nicht ausreichen, um die Preise für den Rohstoff wieder in die Höhe zu treiben, erklärte der iranische Experte der Nachrichtenagentur Reuters. Weltweit werde zu viel Öl produziert, weshalb ein Einfrieren der Menge nicht den gewünschten Effekt habe. Der Ölpreis ist in den letzten 18 Monaten um bis zu 75 Prozent eingebrochen. Am Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 35,18 Dollar und damit knapp zwei Prozent mehr als am Tag davor. (Reuters, red, 18.2.2016)