Österreich verkauft sich gerne als Umweltmusterland. Glasklare Seen, aus denen man bedenkenlos trinken kann. Dazu viel Bio auf den Äckern und Plastik, das nicht die Landschaft verschandelt, sondern mehr und gezielter den Weg zum Recycling findet als anderswo. Wenn man aber tiefer gräbt, kommt allerhand Unappetitliches, mitunter sogar Gesundheitsgefährdendes zum Vorschein. Mit dem Umweltmusterland ist es leider nicht so weit her.

Anscheinend will die Politik auch gar nicht, dass Österreich Vorreiter in Sachen Umwelt ist. Anders ist nicht zu erklären, dass Jahr für Jahr Milliardensubventionen gewährt werden, die eher weg vom Umweltmusterland statt näher hin führen. War es bisher nur ein Gefühl, dass nicht alles rosa ist, was rosa scheint, wird es jetzt erstmals durch Zahlen bestätigt. Auf bis zu 4,7 Milliarden Euro belaufen sich die von der öffentlichen Hand gewährten Hilfen, die einen umweltschädigenden Einfluss haben.

Das ist eine Vogel-Strauß-Politik. Einerseits bekennt sich Österreich zu den in Paris paktierten Klimazielen, andererseits werden genau diese Ziele durch eine anhaltend falsche Subventionspolitik konterkariert. Statt dass beispielsweise die Chance der schon seit längerem niedrigen Rohölpreise genutzt würde, um den Steuersatz bei Diesel endlich an den von Benzin anzupassen, passiert – nichts. Es käme nicht überraschend, würde Österreich bald auch international als Umweltblenderland wahrgenommen. (Günther Strobl, 17.2.2016)