Tel Aviv – Nach knapp drei Monaten Haft ohne Anklage kämpft ein in Israel inhaftierter palästinensischer Journalist mit einem Hungerstreik um seine Freilassung. Das Höchste Gericht lehnte die Entlassung Mohammed Al-Kiks ab, der für den islamistischen TV-Sender Al Majd in Saudi-Arabien arbeitet. Die Richter teilten ihre Entscheidung am Mittwoch mit.

Kik sitzt seit dem 21. November in sogenannter Verwaltungshaft, die in Israel ohne Anklage für jeweils sechs Monate verhängt werden kann. Israel wirft dem Mann vor, er sei ein Islamist.

Seit dem 25. November ist Kik im Hungerstreik, seit rund sieben Wochen liegt er in einem israelischen Krankenhaus. Das Gericht bezeichnete ihn als "unverkennbar aktiven Hamas-Agenten". Der Mann hatte laut "Jerusalem Post" betont, seine Kontakte zu Hamas-Mitgliedern seien Teil seiner Arbeit.

Die Palästinensische Gefangenenbehörde hatte den Israelis Mitte Jänner vorgeworfen, den 33-Jährigen mit Infusionen zwangszuernähren. Die israelische Gefängnisverwaltung erklärte dagegen, Kik werde nicht zwangsernährt.

In den vergangenen Wochen hatten israelische Gerichte dem Mann unter anderem angeboten, in ein Krankenhaus in Ostjerusalem verlegt zu werden oder seine Haft im Mai zu beenden. Kik hatte stets abgelehnt. (APA, 17.2.2016)