Teheran – Zur iranischen Parlamentswahl Ende Februar sind rund 6.200 Kandidaten zugelassen worden. Der Wächterrat schloss am Dienstag den langwierigen Prozess zur Prüfung der Qualifikation der Kandidaten ab und veröffentlichte eine Liste mit 6.229 Bewerbern, darunter 586 Frauen.

Damit wurden 51 Prozent der ursprünglich mehr als 12.000 Bewerber zugelassen. Zur Wahl des Expertenrats, die ebenfalls am 26. Februar stattfindet, dürfen 161 der ursprünglich 800 Bewerber antreten.

Bei Wahlen im Iran werden vorab alle Kandidaten vom Wächterrat auf ihre persönliche und religiöse Eignung geprüft. Das von konservativen Geistlichen dominierte Gremium unter Kontrolle des geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Khamenei disqualifiziert regelmäßig besonders die reformorientierten Kandidaten. Auch dieses Mal wurden nach Angaben der Reformer von ihren landesweit rund 3000 Kandidaten zur Parlamentswahl nur 30 zugelassen. Auch der Enkel des früheren Revolutionsführers Ruhollah Khomeini, Hasssan Khomeini, wurde von der Wahl ausgeschlossen.

Der moderate Präsident Hassan Rohani intervenierte daraufhin Ende Jänner beim Wächterrat, der nach längeren Verhandlungen 1.500 zuvor disqualifizierte Kandidaten wieder zuließ. Wie viele Reformer darunter waren, ist aber unklar. Parlament und Expertenrat sind bisher von den Konservativen dominiert. Der Expertenrat ist ein Gremium aus 88 hohen Geistlichen, die im Fall des Todes des geistlichen Oberhaupts einen Nachfolger wählen. (APA, 16.2.2016)