Der britische Mobilfunk-Riese Vodafone und der US-Kabelnetzbetreiber Liberty Global bündeln ihre Geschäfte in den Niederlanden. Als Teil der Abmachung zahlt Vodafone eine Milliarde Euro in bar an Liberty, wie die beiden Konzerne in der Nacht zu Dienstag mitteilten. Entstehen soll ein Gemeinschaftsunternehmen, das die Vodafone-Sparte in den Niederlanden und die Liberty-Tochter Ziggo umfasst.

Das Joint Venture wird landesweit die Nummer zwei der Branche sein hinter der früheren E-Plus-Mutter KPN und vor Tele 2 und der Deutschen Telekom, die sich laut Insidern mit ihrer Tochter T-Mobile aus den Niederlanden zurückziehen will.

Preiskampf der Branche

Vodafone steht im harten Preiskampf der Branche verstärkt unter dem Druck ehemaliger Monopolisten wie der Deutschen Telekom und dem spanischen Rivalen Telefonica, Mobilfunk, Internet-Anschlüsse, Fernsehen und Festnetz aus einer Hand anzubieten. Dazu hat der Konzern sich 2013 bereits den Kabelanbieter Kabel Deutschland milliardenschwer einverleibt.

Der Zusammenschluss mit Liberty Global ist aber nun nur eine kleine Lösung. Im vergangenen Jahr hatten beide Konzerne noch über eine weitergehende Zusammenlegung von Geschäften in Westeuropa oder eine größere Fusion beraten, letztlich aber erfolglos.

Liberty Global steckt hinter der zweitgrößten deutschen Kabelnetzfirma Unitymedia, die in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg tätig ist. (APA, 16.2. 2016)