So oder ähnlich zeigt sich "die Businessfrau" – #WomeninBusiness fordert mehr Vielfalt.

Foto: istock/Zoran Mircetic

Sie sind eine Frau und haben einen Job in einem Büro? Und haben trotzdem mit den meisten Darstellungen in den Medien von "Frauen im Job" wenig gemein? Das könnte daran liegen, dass die Entwicklung der Stockfotografie zu diesem breiten Themenspektrum offenbar irgendwann in den 1980er-Jahren stehengeblieben ist. Die Fotos, die JournalistInnen zu den Inhalten Frauenquoten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Chefinnenposten zur Verfügung haben, zeichnen ein eindimensionales und stereotypes Bild: Frauen, adrett im Businesskostüm, mit Hochsteckfrisur, Stöckelschuhen – das Handy am Ohr oder den Kugelschreiber nachdenklich an die Lippe geführt. Oder: seidenbestrumpfte Frauenbeine inmitten einer Reihe dunkler Anzughosenbeine. Und in der Variante für das Thema "doppelbelastete Frau" sitzt das Kind gern an der Hüfte der perfekt gestylten Mama, die mit ihrer freien Hand das Handy hält.

Büroalltag in echt

Verschiedene Medien haben sich nun für eine Kampagne zusammengeschlossen, um Alternativen zu diesen klischeehaften Darstellungen finden: das "Handelsblatt", die Businessplattform "Edition F", die Foto-Community "EyeEm" sowie "Zeit Online", "Ze.tt", das "Manager Magazin" und die "Huffington Post".

"Wo sind denn all die Frauen, die sich täglich in ihrem Job abrackern, aber nicht immer top gestylt im Hosenanzug erscheinen?", heißt es auf "Edition F". Und wo jene Frauen, "die nicht ihre weiblichen Vorzüge in den Fokus stellen, sondern mit ihrem fachlichen Können bestechen? Und wenn schon Hosenanzug, warum dann schlecht sitzend?"

Die Kampagne ruft nun dazu auf, unter dem Hashtag #WomeninBusiness Bilder aus dem "echten" Berufsalltag einzureichen. So sollen authentische Bilder vom Berufsalltag von Frauen entstehen, um mehr Vielfalt in der Darstellung zu fördern. Gekürt werden schließlich zehn GewinnerInnenfotos, die in den teilnehmenden Medien veröffentlicht werden – samt Interview mit den FotografInnen. (red, 16.2.2016)