Wien – Zum Valentinstag hat die Kronen Zeitung ihre Titelseite mit "Breite Front gegen Ostarbeiter-Flut" betitelt. Der vorbelastete Begriff "Ostarbeiter" wurde während des Nationalsozialismus für die Tätigkeit der Zwangsarbeit verwendet. Meist waren das aus der Ukraine oder Weißrussland verschleppte Personen. Wichtig dabei: die Sicherstellung der "nichtdeutschen Volkszugehörigkeit".

Politikredakteur Yilmaz Gülüm erklärte 2011 bei kobuk.at: "Ob es sich um Unwissen oder Provokation handelt, sei dahingestellt. Neben der 'Kronen Zeitung' findet sich der 'Ostarbeiter'-Begriff auch auf der Onlineausgabe der 'Tiroler Tageszeitung' sowie im Magazin Unzensuriert, einem rechten Medium rund um den dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf. Die FPÖ und das BZÖ verwenden den Begriff ebenfalls in je einer Presseaussendung. Ansonsten wird der Begriff so gut wie nur im historischen (NS-)Kontext verwendet."

Wie der Medienwatchblog Kobuk 2011 bemerkte, ist die Verwendung des Begriffs "Ostarbeiter" kein Novum im Fall Krone. Doch auch andere österreichische Tageszeitungen nutzen den Begriff: So betitelte oe24.at vor zwei Tagen einen Artikel mit Faymann fordert: Schärfere Gesetze für Ost-Arbeiter. Auch am Sonntagmittag erschien ein Beitrag mit dementsprechender Betitelung: Ost-Arbeiter: Niessl für "Notfall-Verordnung". (red, 14.2.2016)