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John McCain hatte einen starken Auftritt in München.

Foto: Reuters/Dalder

STANDARD: Sie sind seit Jahren ein starker Befürworter einer internationalen Intervention in Syrien. Wie interpretieren Sie die Vereinbarung über eine Waffenruhe dort? Kann das funktionieren?

McCain: Es wird ein Debakel werden. Es erlaubt den Russen, dass sie mit ihren Bombardements fortfahren und dabei in Unterstützung des Assad-Regimes moderate Kräfte töten. Das bringt uns in eine deutlich schlechtere Position. Denn die Realität materialisiert sich auf dem Schlachtfeld. Herr Medwedew hat ja erklärt, dass wir zum Kalten Krieg zurückkehren.

STANDARD: Was halten Sie von saudischen und türkischen Bodentruppen in Syrien. Wird das ausreichen, um eine entscheidende Wendung in dem Konflikt herbeizuführen?

McCain: Wenn, dann nur unter amerikanischer Führung. Ich freue mich über jede Option in dem Konflikt. Aber das alles wird nur dann funktionieren, wenn wir vorangehen und koordinieren.

STANDARD: Wie lange wird es noch dauern, bis diese Krise einigermaßen unter Kontrolle ist?

McCain: Ich weiß es nicht. Das Problem an der Sache ist, dass diese US-Regierung sich seit Jahr und Tag weigert, Führungsverantwortung zu übernehmen.

STANDARD: Was erwarten Sie sich von der nächsten Regierung, wer immer US-Präsident sein wird?

McCain: Das kann ich erst beantworten, wenn ich weiß, wer es sein wird. (Christoph Prantner, 14.2.2016)