Zweites Goal für Mainz, erstes für Baumgartlinger.

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Mainz – Also sprach Julian Baumgartlinger: "Ich hatte noch ein bissl Kraft und bin mitgelaufen. Ist gut gegangen. Es macht momentan wirklich Spaß, wir kämpfen bis zum Schluss. Wir haben uns im Winter vorgenommen, endlich einen der Großen zu schlagen."

Als es so gut ging, für den Kapitän von Mainz 05, zeigte die Uhr in der Bundesliga-Partie gegen Schalke am Freitagabend die 79. Minute an. Und der aufgerückte Baumgartlinger köpfelte zum 2:1 für seine Mannschaft ein, der Treffer sollte sich als Siegestor entpuppen. 112 Bundesligaspiele dauerte es also, bis der Österreicher erstmals netzte.

Mainz schob sich nach dem dritten Sieg in Serie in der Tabelle an die Schalker heran, beide Teams haben nun 33 Punkte auf dem Konto und belegen vorerst die Plätze vier und fünf.

Vor 32.107 Zuschauern in der Mainzer Arena hatten die Gastgeber, die ohne Yoshinori Muto und Emil Berggreen auskommen mussten, die erste große Chance der Partie. Der Kolumbianer Jhon Córdoba scheiterte an Schalke-Keeper Fährmann (6.).

Die Gäste machten vor allem in der Defensive zunächst keinen guten Eindruck. Dennoch hätten die Schalker, bei denen neben Kapitän Höwedes auch der frühere Mainzer Eric-Maxim Choupo-Moting fehlte, in Führung gehen können. Der Abschluss von Leon Goretzka war aber zu harmlos (12.).

Danach beruhigte sich die Partie. Bis zur 30. Minute passierte nicht mehr viel. Dann nahm sich der linke Verteidiger Gaetan Bussmann nach einem Corner aus der Distanz ein Herz und traf per Dropkick zur Führung für Mainz.

Nur 31 Sekunden nach dem Seitenwechsel glich der Marokkaner Younès Belhanda aus. Die Leihgabe von Dynamo Kiew nutzte die Unordnung in der Mainzer Defensive. Nach dem Treffer drängten die Gäste auf die Führung, aber auch die Mainzer blieben nach einem kurzen Schockmoment gefährlich.

Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie immer hektischer. In dieser Phase waren die kampfkräftigen Gastgeber dem zweiten Treffer näher als die Schalker. Baumgartlinger belohnte die Bemühungen mit seinem Kopfballtreffer. Darauf hatte Schalke keine Antwort mehr.

"Ich hatte mir im Traum nicht vorstellen können, dass Julian Baumgartlinger ein Tor schießen kann. Das freut mich für ihn besonders. Beide Mannschaften haben sich oft neutralisiert. Wir haben es aber richtig gut gemacht", sagte der Mainzer Manager Christian Heidel bei Sky. Er tat dies mit Augenzwinkern Schalkes Torhüter Ralf Fährmann musste die Leistung der Mainzer anerkennen: "Über 90 Minuten hat es Mainz besser gemacht. Sie haben ihre Chancen eiskalt genutzt". (red/sid, 12.2. 2016)