Aleppo/London – In der nordsyrischen Provinz Aleppo haben kurdische Kämpfer nach Angaben von Aktivisten einen strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkt eingenommen. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien in der Nacht zum Donnerstag mit.

Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hätten demnach gemeinsam mit ihren arabischen Verbündeten Islamisten und andere Kämpfer von dem Stützpunkt Minnigh und aus der angrenzenden gleichnamigen Stadt vertrieben.

Damit hätten die Islamisten den einzigen Militärflughafen verloren, den sie in der Provinz Aleppo kontrollierten, erklärte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Angaben der den Rebellen nahestehenden Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen. Die Regierungstruppen von Präsident Bashar al-Assad hatten die Kontrolle über den Flughafen bereits im August 2013 verloren.

Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten kontrollieren große Teile der kurdischen Siedlungsgebiete im Norden Syriens. Der Flughafen Minnigh liegt zwischen zwei wichtigen Routen, die von Aleppo aus ins nördlichere Asas führen. In der Provinz läuft derzeit eine Offensive der syrischen Regierungstruppen mit Unterstützung russischer Luftangriffe. Dabei wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle bisher mehr als 500 Menschen getötet; zehntausende Bewohner flohen an die Grenze zur Türkei, wo sie seit Tagen festsitzen. (APA, 11.2.2016)