Wien – Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) hat sich am Dienstagnachmittag gegenüber verpflichtenden Wochenenddiensten für niedergelassene Ärzte bzw. einem entsprechenden Dienstrad – wie von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) angeregt – eher skeptisch gezeigt. Man müsse sich anschauen, ob es nicht sinnvollere und günstigere Lösungen gebe. Diskussionsbereit sei man aber jedenfalls.

"Das ist immer eine Frage des Preises", sagte Andreas Obermaier von der WGKK im APA-Gespräch. Insofern gelte es zu prüfen, ob es nicht bessere Alternativen gebe. Diese liegen für Obermaier in Gruppenpraxen oder in Primärversorgungszentren, wie sie die Gesundheitsreform vorsieht. In solchen Einrichtungen könnten sich die Ärzte besser als in Einzelordinationen in Sachen längere Öffnungszeiten abstimmen bzw. diese einfacher organisieren. Außerdem würden mehrere Angebote – etwa im Bereich Kindermedizin – an einem Standort zu finden sein.

Obermaier sprach sich generell für "patientenfreundliche" Öffnungszeiten aus. Das Treffen mit der Ärztekammer am 16. Februar sei eine Routinesitzung. Trotzdem könne dabei ein "größerer Prozess in Gang kommen", meinte er durchaus zuversichtlich. (APA, 9.2.2016)