Gelernt ist gelernt.

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Maria Enzersdorf – Der erste Frühjahrsauftritt von RB Salzburg hat vor allem eines gezeigt: Die Elf des neuen Trainers Oscar Garcia hat noch viel Luft nach oben. Der 2:1-Arbeitssieg bei der Admira sorgte aber immerhin für drei Punkte und gute Stimmung im Lager des Titelverteidigers. Auch Garcia wirkte durchaus zufrieden, sah sich aber erst am Beginn eines Weges: "Wir sind vielleicht erst bei 40 Prozent."

Vom Duell "Kirchenmaus" gegen "Ligakrösus" war vor 3.000 Zuschauern in der Südstadt allerdings wenig zu sehen, auch wenn sich die höhere individuelle Qualität der Gäste schließlich Bahn brach. Der letztlich entscheidende Unterschied war aber die Effizienz – zumindest, soh sah es jedenfalls Salzburgs Außenverteidiger Christian Schwegler: "Das war ausschlaggebend. Im ersten Spiel ist es wichtig, drei Punkte einzufahren", so der Schweizer. Doch machte sich nichts vor. "Wir haben in allen Belangen noch Potenzial uns zu verbessern."

Seit der Saison 2005/06 hat Salzburg jedenfalls kein Frühjahrsauftaktspiel mehr verloren und sich die Tabellenführung mit 40 Punkten vor der Austria (38) und Rapid (37) zurückgeholt. Keines der drei Spitzenteams wirkte bei seinen Siegen souverän. Garcia ficht das – zumindest offiziell – nicht an. "Ich bin glücklich über die Leistung meiner Mannschaft, denn der Platz war heute sehr schwierig zu bespielen", meinte der Spanier. "Das Team hat gekämpft und sich dafür mit dem Sieg belohnt."

Ein Südstadt-Sonntag.
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Garcia, dessen Team bereits am Mittwoch wieder gefordert ist, im Cup-Viertelfinale bei Sturm Graz nämlich (20.30 Uhr), muss wohl auch auf eine rasche Rückkehr des im Herbst überragenden Spielmachers Naby Keita hoffen. Der Mann aus Guinea ging gegen die Admira sichtlich ab, befindet sich nach seiner Malariaerkrankung aber immerhin schon wieder im Individualtraining. Der 18-jährige Konrad Laimer musste in seine Schuhe schlüpfen, hatte damit aber wenig überraschend noch seine Probleme.

Auch Yasin Pehlivan, der nach einem nicht zufriedenstellenden Herbst noch auf den EM-Zug aufzuspringen versucht, zog ein nüchternes Fazit. "Solche Spiele sind schwierig", stellte der Mittelfeldmann fest – und verwies wie Garcia und Admiras Ernst Baumeister auf die Platzverhältnisse, die für das Salzburger Kombinationsspiel Gift waren. "Der Platz war sehr tief, sehr schwer zu spielen", so Pehlivan. "Wir wollten unser Spiel durchziehen. Zeitweise ist es gelungen, zeitweise nicht." Seine persönliche Verfassung lässt den ehemaligen Rapidler und Türkei-Legionär hoffen: "Ich bin noch nicht topfit, aber es wird von Spiel zu Spiel besser."

Garcia zur Ausgangslage im Pokal: "Zwar kenne ich die Gegner in Österreich in erster Linie von Videos, aber die Regeln im Cup sind ja überall gleich: Es zählt ausschließlich der Sieg. Allerdings ist das Match auswärts bei einem Topteam derselben Liga ein denkbar schwieriges Los, wir müssen wieder sehr konzentriert ans Werk gehen."

Verlierer mit "erhobenem Haupt"

Für die Admira ging zwar eine Serie von drei Spielen ohne Niederlage zu Ende, das Resümee fiel dennoch überwiegend positiv aus – nicht nur, weil man im bisher letzten Duell am 17. Oktober mit einem 0:8 in Salzburg noch die höchste Bundesliga-Niederlage der Vereinsgeschichte kassiert hatte. "Auf dieser Leistung heute können wir aufbauen. Wir können erhobenen Hauptes gegen Rapid antreten", befand Baumeister, im Hinblick auf das Cup-Viertelfinale am Mittwoch (18.00) in Wien.

Ähnlich sah es Kapitän und Innenverteidiger Christoph Schösswendter. "Wir sind trotz der Niederlage hochzufrieden mit der Leistung", sagte der im Winter von anderen Klubs umworbene 27-Jährige, den die Admira auch von einem Verbleib über den Sommer hinaus überzeugen will. Das Spiel gegen Salzburg, in dem er ein gewohnt sicherer Organisator der Defensive war, zeigte einmal mehr, warum.

Nachwuchs in Youth League gegen Roma

Auch Salzburgs U19-Auswahl ist am Mittwoch im Einsatz. Gegen AS Rom geht es in der UEFA Youth League um den Einzug ins Achtelfinale (16.00 Uhr). Im Vorjahr scheiterten die Italiener erst im Halbfinale am späteren Sieger Chelsea FC, in der Gruppenphase landeten sie hinter dem FC Barcelona auf Platz zwei. Dennoch rechnet sich Salzburg-Coach Thomas Letsch gute Chancen auf ein Weiterkommen aus: "Wir haben oft genug bewiesen, dass wir mit jedem Gegner mithalten und auch große Namen regelmäßig schlagen können. Alle sind heiß darauf, weitere Spiele in diesem Wettbewerb zu bestreiten."

Die Salzburger bauen zudem auf den Heimvorteil (es gibt im Playoff kein Rückspiel), hat der Roma-Nachwuchs auswärts heuer noch keine Europacup-Partie gewinnen können. (APA/red, 8.2. 2016)