Tripolis/Washington – Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums starken Zulauf in Libyen. Ein Pentagon-Vertreter sagte am Donnerstag in Washington, dass derzeit rund 5000 IS-Kämpfer in dem nordafrikanischen Land aktiv seien. Frühere Schätzungen hatten bei 2000 bis 3000 IS-Kämpfern in Libyen gelegen.

In Syrien und im Irak sank die Zahl der Dschihadisten dagegen. Das US-Verteidigungsministerium geht den Angaben zufolge nun von zwischen 19.000 und 25.000 IS-Kämpfern in beiden Ländern aus. Zuvor hatte das Pentagon die Zahl auf 20.000 bis 33.000 geschätzt.

Das Europaparlament hatte am Donnerstag in einer Entschließung vor einer weiteren Ausbreitung der Jihadistenmiliz in Libyen gewarnt. Die Aktivitäten des IS seien eine Bedrohung nicht nur für die Nachbarländer Libyens und die Sahel-Zone, sondern auch für die Europäische Union.

In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Das Land wird von zahlreichen bewaffneten Milizen beherrscht, die neben zwei rivalisierenden Regierungen und Parlamenten um die Macht ringen. (APA, AFP, 4.2.2016)