Rotterdam – Ein offenbar geistig verwirrter Mann hat den Mord an der früheren niederländischen Gesundheitsministerin Els Borst 2014 gestanden. Er habe einen "göttlichen Auftrag" erhalten sie zu töten, da sie für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden verantwortlich gewesen sei, begründete der Mann am Donnerstag vor dem Strafgericht in Rotterdam seine Tat.

Die damals 81-jährige linksliberale Politikerin war im Februar 2014 in ihrem Haus bei Rotterdam mit Dutzenden Messerstichen getötet worden. Die Tat hatte große Bestürzung in den Niederlanden ausgelöst.

Ein Jahr später hatte der Angeklagte auch seine Schwester in Rotterdam getötet. Diese Tat hatte er bereits zuvor gestanden. Ein psychiatrisches Gutachten zum Geisteszustand des Mannes wurde noch nicht veröffentlicht.

Auf das Geständnis reagierte der Parteichef der linksliberalen D66, Alexander Pechtold, schockiert. "Els wurde wegen ihrer gesellschaftlichen und politisch bahnbrechenden Arbeit zur Sterbehilfe getötet", erklärte er. Als erstes Land der Welt hatten die Niederlande die aktive Sterbehilfe 2002 legalisiert. Borst war daran als Gesundheitsministerin maßgeblich beteiligt gewesen. (APA, 4.2.2016)