Ein Mann wurde bei der Razzia in Berlin verhaftet.

Foto: AFP / ODD ANDERSEN

Das Wohnhaus des Verdächtigen.

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Berlin – Mutmaßliche Mitglieder einer islamistischen Terrorgruppe haben nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft möglicherweise einen Anschlag in Berlin geplant. In mehreren deutschen Bundesländern haben rund 450 Polizisten am Donnerstag deshalb Razzien durchgeführt. Die Ermittlungen richteten sich gegen vier Algerier aus der Jihadistenszene. Die Verdächtigen könnten demnach Kontakte zur Terrorgruppierung "Islamischer Staat" (IS) haben, laut einem Bericht des Tagesspiegels standen sie zudem mit mutmaßlichen Hintermännern der Anschläge von Paris in Kontakt. Aber, hieß es aus Ermittlerkreisen, die Pläne seien im Frühstadium und nicht konkret gewesen. Razzien gab es in Berlin, und zeitgleich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Potenzielle IS-Kontakte

Die Aktionen seien mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundeskriminalamt abgestimmt gewesen, erklärte die Berliner Polizei. Einer der Männer war auch von den algerischen Behörden gesucht worden, und zwar wegen Mitgliedschaft beim IS. Der 35-Jährige sei den Ermittlungen zufolge in Syrien militärisch ausgebildet und am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Attendorn auf Basis des algerischen Festnahmeersuchens verhaftet worden. Laut Berichten soll er im Herbst 2015 über die Balkanroute nach Deutschland eingereist sein.

Ein zweiter Verdächtiger (49) sei ebenfalls verhaftet worden, allerdings aufgrund eines Haftbefehls wegen Urkundenfälschung. Der dritte, ein 26-Jähriger, soll vor wenigen Wochen in die Brüsseler Gemeinde Molenbeek gereist sein. Er und der vierte Gesuchte seien bei den Razzien angetroffen, aber nicht festgenommen worden. Ziel war laut Polizei, Beweismittel wie Computer und Handys sicherzustellen. (red, 4.2.2016)