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Der Actionkamera-Hersteller Gopro konnte seine Gewinne im letzten Vorjahresquartal nicht über Wasser halten.

Foto: REUTERS/Jessica Rinaldi

San Mateo – Überraschend schwache Quartalszahlen haben den Actionkamera-Spezialisten Gopro an der Börse unter Druck gebracht. Von Oktober bis Dezember brachen die Erlöse im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 436,6 Millionen Dollar (399,85 Millionen Euro) ein, wie die kalifornische Firma am Mittwoch mitteilte.

Unter dem Strich machte Gopro einen Verlust in Höhe von 34,5 Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 122,3 Millionen Dollar verdient. Die Ergebnisse fielen deutlich schlechter aus als von Analysten erwartet. Zudem enttäuschte auch der Ausblick für das neue Geschäftsjahr.

Die Aktie stürzte nachbörslich zunächst um mehr als 20 Prozent ab, später ging das Minus auf knapp 9 Prozent zurück. Das Papier verlor in den vergangenen sechs Monaten bereits gut 80 Prozent an Wert. Mit Brian McGee vom Chipkonzern Qualcomm kommt auch ein neuer Finanzchef zu GoPro.

Halbierte Modellpalette

Das Unternehmen setzt nach dem Geschäftseinbruch auf teurere Modelle, um seine Finanzen aufzubessern. GoPro wird künftig nur noch drei Kameras zu Preisen zwischen 200 und 500 Dollar verkaufen, drei andere Varianten, die zum Teil günstiger waren, werden eingestellt.

GoPro, ein Pionier bei Actionkameras für Sportler wie Radfahrer, Surfer oder Kajaker, sieht sich wachsender Konkurrenz gegenüber. Die kalifornische Firma will in diesem Jahr mit dem neuen Top-Modell Hero 5 sowie seiner ersten Drohne gegensteuern. Marktbeobachter diskutieren auch darüber, ob der Markt nicht schon weitgehend abgegrast sei, weil eben nur eine bestimmte Gruppe von Leuten solche Kameras haben wolle. Bei seinem neuesten Modell, der Hero 4 Session, musste GoPro den Preis schnell auf 200 Dollar halbieren, damit die Verkäufe in Gang kamen. (APA, 4.2.2016)