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Je heller das Blau, umso größer ist der Anteil an Wassereis. Das berühmte Pluto-"Herz" besteht offenbar aus anderen Eissorten.

Foto: NASA/JHUIAPL/SwRI

Baltimore/Wien – An der Oberfläche von Pluto existiert offenbar mehr gefrorenes Wasser, als man bisher für möglich gehalten hat. Eine nun veröffentlichte Falschfarbenkarte, die auf neuen Daten der Nasa-Sonde New Horizons beruht, offenbart auf dem Zwergplaneten einen überraschend großen Anteil an Wassereis.

Das berühmte "Herz" von Pluto scheint hier allerdings eine Ausnahme zu bilden: "Interessanterweise sieht man auf den neuen Aufnahmen praktisch kein Eis in der Region Sputnik Planum", zeigen sich Nasa-Forscher verwundert. "Das lässt darauf schließen, dass Plutos Wassereis-Untergrund zumindest in diesem Bereich von einer dicken Schicht aus Stickstoff-, Methan- und Kohlenmonoxid-Eis überdeckt wird."

Die nun präsentierten Bilder entstanden während des Flybys von New Horizons im Juli 2015 aus einer Entfernung von 108.550 Kilometern. Für die Entdeckung des Wassereises, im Bild als Blau- und Türkistöne zu erkennen, zeichnet das Infrarot-Instrument Leisa (Linear Etalon Imaging Spectral Array) verantwortlich.

Weitere drei Jahre unterwegs

New Horizons fliegt derzeit einem kleinen Objekt mit der Bezeichnung 2014 MU69 entgegen, das sich rund 1,6 Milliarden Kilometer jenseits der Plutobahn befindet. Sollte die US-Raumfahrtbehörde die entsprechenden Mittel bewilligt bekommen, wird die Sonde den Himmelskörper im Jänner 2019 näher in Augenschein nehmen können. Bis es allerdings so weit ist, hat New Horizons immer noch genug zu tun, die vielen Bilder und Daten seiner letzten Begegnung zur Erde zu senden. (tberg, 3.2.2016)