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Frank Bruno fühlt sich "wie Superman".

Foto: AP/Rob Schumacher

Die Hoffnung auf ein Comeback im Boxring hat sich für den früheren Schwergewichts-Weltmeister Frank Bruno zerschlagen. Das Projekt des 54-jährigen Engländers scheitert an der fehlenden Lizenz. Würde er um eine solche ansuchen, würde der britische Dachverband der Profiboxer (British Boxing Board of Control) diese nicht genehmigen. Darüber hat das BBBofC Brunos Agenten Dave Davies informiert.

Bipolare Störung

"Ich bin die ganze Zeit im Training, deshalb möchte ich zurück zum Boxen", sagte der gebürtige Londoner der britischen Fernsehstation ITV. Auf die Frage, ob die Comeback-Pläne eine gute Idee seien, antwortete Bruno: "Ich habe keine Wahl." Das Boxen würde ihm helfen, mit den Auswirkungen der medikamentösen Behandlung fertig zu werden. Bruno kämpft seit vielen Jahren mit einer manisch-depressiven Erkrankung, außerdem hat ihm Drogenmissbrauch zu schaffen gemacht.

Gegenüber ITV äußerte sich Bruno auch über seinen Drogenkonsum. "Ich war selbstmordgefährdet, Drogen bringen deinen Kopf und deine innere Uhr durcheinander, du kannst nicht mehr schlafen".

Davies zum Comeback-Motiv Brunos: "Frank vermisst, wie viele andere frühere Sportstars auch, die schöne Zeit, als er im Boxring stand". Und nicht zuletzt würde auch das Training seines Sohnes den Wunsch nach einem Comeback befeuern.

Bruno trainiert regelmäßig und hart, strotzt vor Energie und fühlt sich "wie Superman". Außerdem kann er es nicht hinnehmen, dass "sogenannte Promoter" sagen würden, dass ihr Schützling ihn in zwei Runden schlagen würde. "Ich lebe und muss die Herausforderung annehmen", so Bruno.

Letzter Profi-Fight gegen Mike Tyson

Seinen WM-Titel 1996 hatte er in Las Vegas durch einen K.o. (Dritte Runde) an Mike Tyson verloren. Im Vorfeld des Kampfes gab es einige Turbulenzen, da eigentlich Lennox Lewis der Pflichtherausforderer gewesen wäre. Bruno akzeptierte aber wie von der WBC gewünscht den Kampf gegen Tyson, da er sich von diesem Duell mehr Geld und nach Tysons schwacher Vorstellung gegen Buster Mathis zuvor auch bessere Siegchancen versprach. Seit der Niederlage hat er bis heute keinen Profi-Fight mehr absolviert. Er hat in seiner Profikarriere 45 Kämpfe bestritten, 40 gewonnen und nur zwei davon nicht durch k.o. beendet. (honz, 2.2.2016)