Margarete Schramböck

Foto: Andy Urban

Wien – A1/TelekomAustria hat eine Chefin. Die 45-jährige Margarete Schramböck folgt Hannes Ametsreiter, der im vergangen Jahr zu Vodafone nach Deutschland wechselte.

Die börsenotierte teilstaatliche Telekom Austria Group hat damit wieder eine eigene Chefin für den Österreich-Teil des Konzerns. Ab 1. Juni wird Margarete Schramböck (45) das Ruder der A1 Telekom übernehmen. Bisher führte der Telekom Austria Group-Vorstandsvorsitzender Alejandro Plater diesen Teil des Unternehmens interimistisch mit. "Margarete Schramböck wird das bestehende Management Board von A1 mit Marcus Grausam (CTO), Sonja Wallner (CFO) und Alexander Sperl (CCO) vervollständigen", teilte die Telekom am Dienstag in einer Aussendung mit.

Um den Posten wurde lange gerungen. Sowohl das Finanzministerium wie auch die Belegschaftsvertretung wünschten sich eine Österreicherin oder einen Österreicher an der Spitze der A1, der mit Großkunden und der Republik auf Augenhöhe verhandeln könne. Mit dem Argentinier Plater, der nur sehr gebrochen Deutsch sprechen soll, soll dies schwierig gewesen sein, ist aus dem Konzern zu hören.

Im Vorfeld der Berufung von Schramböck gaben sich die Telekom und die Öbib, die die Interessen der Republik für den 28-Prozent-Anteil des Staates an der Telekom vertritt, sehr zugeknöpft. Seit Wochen wird obendrein medial darüber spekuliert, dass der Mehrheitseigentümer America Movil des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim den Streubesitz bei der Telekom auskaufen könnte und der heimische Leitbetrieb von der Wiener Börse verschwindet.

Urgestein aus der IT-Branche

Schramböck startete ihre Karriere von Anfang in der IT-Industrie. Die geborene Tirolerin studierte an der WU Wien Betriebswirtschaft. 1997 arbeitete sie neben ihrem Doktoratsstudium für Alcatel, wo sie in sieben Jahren unter anderem zur technischen Leiterin und zuletzt zur Vertriebsleiterin avancierte.

2002 übernahm Schramböck die Leitung des IT-Dienstleisters NextiraOne Österreich mit 330 Mitarbeitern. Von 2009 bis 2012 führte sie zusätzlich die Geschäfte von NexiraOne Deutschland mit 1100 Mitarbeitern. Mit Veränderungen ist sie vertraut. NextiraOne wurde 2014 von dem südafrikanischen IT-Dienstleister Dimension Data übernommen. Seit damals fungierte Schramböck als Managing Director von Dimension Data Austria.

Dimension Data hat NextiraOne unter anderem deswegen gekauft, um neue Märkte zu erschließen. Ein Schritt, den Schramböck mit großer Begeisterung aufnahm. Teil dieser Wachstumsstrategie zu sein – so tat sie in einem Interview kund – sei extrem spannend, "weil wir damit in Märkte kommen in die wir mit unserem Finanzinvestor nicht expandieren konnten." Man könne für internationale Kunden, auch den Mittelstand, mehr abdecken. Das Portfolio reichte von Netzwerk über Collaboration und Security bis IT-Outsourcing.

Privat beschäftigt sich die Vorzeige-Frau mit Kinesiologie, ernährt sich Bio und trampt gerne auch als Rucksacktouristin durch Asien. (APA, rebu, 2.2.2016)