Hertogenbosch – Internationale Forscher haben ein neues Werk dem spätmittelalterlichen Maler Hieronymus Bosch (circa 1450-1516) zugeordnet. Das auf Eichenholz gemalte Gemälde "Die Versuchung des heiligen Antonius", gemalt zwischen 1500 und 1510, sei definitiv dem Meister zuzuschreiben, teilten die Experten des "Bosch Research and Conservation Project" am Montag in der niederländischen Stadt 's Hertogenbosch mit.

Das Werk ist im Besitz des Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City in den USA und war bisher einem Schüler von Bosch zugeschrieben worden. Sechs Jahre lang hatten internationale Experten das Gesamtwerk des Malers mit modernsten Techniken untersucht. Es ist die bisher größte kunsthistorische Studie zum Werk von Bosch, der vor 500 Jahren im niederländischen Hertogenbosch starb.

Untersuchungen unter anderem mit Infrarottechnik hatten unter der Farbschicht weitere Zeichnungen sichtbar gemacht. Diese entsprechen den Forschern zufolge dem Werk des Malers. "Diese neue Zuschreibung bedeutet eine nicht unwesentliche Erweiterung des kleinen Oeuvres von Bosch", erklärten die Experten. Zum Erbe des spätmittelalterlichen Malers werden 45 Werke gerechnet, etwa 20 Gemälde und 25 Zeichnungen. (APA, 1.2.2016)