In der Reihe von Promi-Namen wie Christiane Hörbiger oder Senta Berger als Buhlschaft des Jedermann reiht sich ab 2016 die Linzerin Miriam Fussenegger ein.

Foto: SF/ katsey

Salzburg – Vermutlich muss man es bei dieser Rolle wirklich eigens betonen: Er habe Miriam Fussenegger als Schauspielerin und nicht als Kostümträgerin ausgesucht, sagt Sven-Eric Bechtolf über seine Entscheidung, die 25-jährige Linzerin als Nachfolgerin von Brigitte Hobmeier für die Rolle der Buhlschaft im Salzburger Jedermann zu engagieren. Fussenegger sei "künstlerisch" die Richtige, betont Bechtolf. Die junge Schauspielerin debütierte vergangenes Jahr als Lucy Brown in der Dreigroschenoper bei den Salzburger Festspielen.

Zuallererst war die Bekanntgabe der Besetzung für die Miniaturrolle am Freitag aber inszeniert wie ein Society-Event. Ein gutgehütetes Geheimnis wurde mit viel Blitzlichtgewitter gelüftet.

Inhaltlich gab es über die 30 Sätze wenig zu sagen, obwohl Fussenegger sich redlich Mühe gab: Für sie verkörpere die Buhlschaft das Gegenstück zum Jedermann, den Prototyp der Weiblichkeit, eine "Jedefrau". Auf ihr Alter angesprochen, meint sie in einem von der PR-Abteilung der Festspiele schriftlich an die Kultur- und Societyjournalisten verteilten Interview, dass ihre Interpretation der Rolle wohl einen "Lolita-Beigeschmack" haben werde.

An Selbstbewusstsein mangelt es Fussenegger jedenfalls nicht. Die Rolle sei sicher nicht der Höhepunkt ihrer Karriere, sondern mehr der Beginn. (neu, 29.1.2016)