Washington – Die USA haben nach offiziellen Angaben erfolgreich eine verbesserte Variante ihres Abwehrsystems für Interkontinentalraketen getestet. Der Test fällt mit Nachrichten über den möglicherweise bevorstehenden Start einer nordkoreanischen Langstreckenrakete zusammen. Das von Boeing und Raytheon gebaute Abwehrsystem soll anfliegende Sprengköpfe noch im Weltall durch eine Kollision zerstören.

Dazu starten am Boden stationierte Raketen, die außerhalb der Atmosphäre die Ziele identifizieren, ansteuern und zerstören sollen. Frühere Versionen dieser Abwehrwaffe hatten sich dabei als nicht sehr effektiv erwiesen.

Test für Manövrierfähigkeit

Bei dem aktuellen Test eines überarbeiteten Typs sei kein Zielobjekt abgefangen worden, teilten die beteiligten Firmen und das Amt für Raketenabwehr (MDA) im US-Verteidigungsministerium mit. Es sei um das Flugverhalten der Projektile und um Daten zu den Ausweichreaktionen der angreifenden Ziele gegangen. Der Test habe demonstrieren sollen, wie die Projektile im Zielanflug manövrieren.

Dafür wurden sie mit modernsten Sensoren und Steuerungen ausgestattet, um anfliegende Sprengköpfe zu entdecken und von anderen Objekten im All zu unterscheiden. Angreifer können mit mehreren Attrappen von den scharfen Sprengköpfen ablenken. Ein effektives Abwehrsystem soll sie unterscheiden und die richtigen bekämpfen. (Reuters, 29.1.2016)