Wien – Die Arbeitslosigkeit in Österreich war im Jahr 2015 nach Regionen und Bundesländern sehr unterschiedlich. Insgesamt hat sich die Lage fast überall verschlechtert. Am deutlichsten abgesackt ist Wien, wo die Arbeitslosenzahl fast um ein Fünftel stieg. Zweitschwächstes Bundesland war Kärnten, am besten schnitt Salzburg vor Oberösterreich und Vorarlberg ab.

In ganz Österreich lag die Arbeitslosenquote im Vorjahr bei 9,1 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte höher als im Jahr 2014. In Wien stieg sie um 1,9 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent. Insgesamt meldete das Arbeitsmarktservice im vergangenen Jahr 354.332 Arbeitslose, mehr als jeder Dritte davon (124.685) in Wien. Die arbeitslosen, aber nicht jobsuchenden Schulungsteilnehmer sind darin nicht erfasst.

Niedrigste Rate in Salzburg

Außerhalb Wiens war der schwächste Bezirk Spittal an der Drau mit 12,6 Prozent, gefolgt von Villach (12,0) und Völkermarkt (11,5), allesamt in Kärnten. Insgesamt verzeichnete Kärnten 11,1 Prozent Arbeitslosigkeit, ein Zuwachs um 0,4 Prozentpunkte gegenüber 2014.

In Salzburg war die Lage mit 5,9 Prozent Arbeitslosigkeit am besten (+0,2). Die drei Spitzenbezirke liegen aber nicht in Salzburg, sondern in Oberösterreich: Rohrbach (3,7), Eferding (4,0) und Freistadt (4,5).

Gegliedert nach Geschlecht gab es die höchste Frauenarbeitslosigkeit 2015 im Bezirk Spittal an der Drau mit 12,9 Prozent, die höchste Arbeitslosenquote bei den Männer wurde in Klagenfurt mit 12,6 Prozent vermerkt. Die niedrigste Quote bei den Frauen findet sich in Rohrbach (3,2 Prozent), bei den Männern teilen sich Rohrbach und Eferding mit 4,1 Prozent den Spitzenplatz. Aufgeschlüsselt nach Bundesländern hält Wien bei beiden Geschlechtern den Negativrekord: Bei Männern betrug die Quote sogar 15,4 Prozent, bei Frauen "nur" 11,3 Prozent. Die geringste Männerarbeitslosigkeit wies Vorarlberg mit 6,2 Prozent auf, die niedrigste Frauenarbeitslosigkeit wurde in Salzburg mit 5,3 Prozent gemeldet.

Mehr Beschäftigte

Nicht nur die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, sondern auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten. Mit 3.534.854 gab es einen Zuwachs um 31.454 beziehungsweise 0,9 Prozent, davon nur 5.937 in Wien. Den zahlenmäßig stärksten Zuwachs verzeichnete Oberösterreich mit 6.069.

Die hier angeführten Arbeitsmarktbezirke stimmen nicht unbedingt mit den politischen Bezirken überein. So wird etwa bei den Städten Villach und Klagenfurt auch das jeweilige Umland dazugenommen. Oberösterreich hat 18 politische Bezirke, aber nur 15 Arbeitsmarktbezirke. Die politischen Bezirke Linz-Stadt, Linz-Land und Urfahr-Umgebung werden in einem Arbeitsmarktbezirk ("Linz neu") zusammengefasst. Alle Daten wurden übrigens nach der österreichischen Methode und nicht nach der Eurostat-Methode ermittelt. Die Schulungsteilnehmer sind in den Arbeitslosenquoten nicht erfasst. (APA, 27.1.2016)