Für den Designer Thomas Feichtner sind Skizzen Strich gewordene Heinzelmännchen, ...

Foto: Studio Thomas Feichtner

....die ihm bei der täglichen und nicht selten nächtlichen Arbeit helfen.

Foto: Studio Thomas Feichtner

Keine auf Hochglanz polierten, zur Skulptur aufgemaschelten Sessel, auch keine unter gläsernen Glocken präsentierten Teeservice und Bestecke: Nein, es sind Skizzen, und von denen zuhauf, die der Designer Thomas Feichtner in der Ausstellung "Design unplugged" in der neuen Galerie Bildraum Bodensee in der alten Post am Bregenzer Hafen präsentiert. Mit dieser Schau will einer der umtriebigsten österreichischen Designer auf die Probebühne täglicher Designarbeit führen, denn für Feichtner ist die Skizze auch, oder gerade in Zeiten omnipräsenter digitaler Gerätschaften das Medium, in dem er denkt.

Für den Designer, der unter anderem mit Thonet, der Neuen Wiener Werkstätte, Vitra oder Lobmeyr zusammenarbeitete, sind Skizzen Strich gewordene Heinzelmännchen, die ihm bei der täglichen und nicht selten nächtlichen Arbeit helfen. Die unzähligen Linien, Kurven, Ecken und Kanten, die in der Ausstellung mit den Augen nachgezogen werden können, kamen aufs Papier, lange bevor sie in ein Produkt verwandelt, in ein Geschäft wanderten.

Feichtner will mit dieser Zusammenstellung auch auf die Authentizität von Zeichnungen hinweisen, denn nicht selten führt ihn der Strich auf den Holzweg, ehe er ans richtige Ziel gelangt. Ans Eingemachte geht es dann zur Finissage am 1. April, wenn Feichtner in Zusammenarbeit mit dem Werkraum Bregenzerwald und dem Möbelbauer Wolfgang Schmidinger seinen neuen "A-Chair" präsentiert. (Michael Hausenblas, RONDO, 29.1.2016)