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Foto: REUTERS/Jose Cabezas

Rio de Janeiro – Mit einem Mückenbekämpfungs-Programm will Brasilien Sportler und Besucher der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vor dem sich ausbreitenden Zika-Virus schützen. An 56.000 Hotels, Bars und Restaurants im ganzen Land sei ein Maßnahmenkatalog verschickt worden, um die Art Aedes aegypti, die das Virus überträgt, besser zu bekämpfen.

Zudem würden in Rio während der Spiele (5. bis 21. August) die Vorsorge- und Diagnosemaßnahmen verstärkt. Die finanziellen Ausgaben würden im laufenden Jahr um 580 Millionen auf 1,87 Milliarden Real (422 Mio. Euro) erhöht, teilte das Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur in Rio de Janeiro mit.

550 Tonnen Gifte

Allein über 550 Tonnen Anti-Moskitomittel und Pestizide sollen eingesetzt werden. Von Vorteil könnte sein, dass die Spiele im brasilianischen Winter stattfinden – damit könnte das Mückenrisiko weit geringer ausfallen. Im Kampf gegen die Ausbreitung will die Regierung an einem Aktionstag am 13. Februar bis zu 220.000 Soldaten einsetzen. Wie Gesundheitsminister Marcelo Castro laut der Agentur Agência Brasil mitteilte, sollen die Soldaten in betroffenen Gebieten von Haus zu Haus gehen, und bei der Bekämpfung der Art Aedes aegypti helfen. Als weitere Maßnahme sollen 400.000 schwangere Frauen aus ärmeren Schichten, die Sozialleistungen im Rahmen des Programms "Bolsa Familia" bekommen, Moskitoschutzmittel erhalten.

21 Länder betroffen

Das Virus, das schon in 21 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent aufgetaucht ist, kann zu Fieber und Hautausschlag führen. Vor allem steht es im Verdacht, bei einer Infektion von schwangeren Frauen Schädelfehlbildungen bei Babys auszulösen. In Brasilien wurden bisher 3.893 Fälle der sogenannten Mikrozephalie ermittelt, vor allem im Norden. Dabei ist der Kopfumfang des Kindes zu klein, geistige Behinderungen sind die Folge. In sechs Fällen hatten Schwangere sich mit Zika infiziert. Bei Dutzenden Fällen besteht ein entsprechender Verdacht, allerdings bei keinem Fall in Rio de Janeiro. Rund 266.000 Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden sollen sich der Bekämpfung der Mückenart widmen, die auch das Dengue- und das Chikungunya-Virus übertragen kann. Einen Impfstoff gegen Zika gibt es bisher nicht. (APA, 26.1.2016)