Rudolf Hundstorfer, Kandidat der SPÖ, ist gesprächsbereit.

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Wien – Auch die von SPÖ und ÖVP nominierten Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol können sich ein Fairnessabkommen für den Wahlkampf vorstellen. Der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen hat ihnen seinen Entwurf dafür übermittelt. Sowohl Khol als auch Hundstorfer sind diesbezüglich gesprächsbereit, hieß es auf APA-Anfrage am Montag aus deren Büros.

Khol wolle ein verbindliches Abkommen, an das sich alle Kandidaten gebunden fühlen, erklärte seine Sprecherin. Das habe er schon bei seiner Präsentation als Kandidat am 11. Jänner deutlich gemacht. Khol wolle, dass ein Abkommen von der Partei verhandelt und auch unterschrieben werde, weil er von der ÖVP nominiert worden sei. Die Gespräche darüber sollen aber erst beginnen, wenn alle Kandidaten feststehen, meinte die Khol-Sprecherin. Derzeit ist vor allem noch offen, wen die FPÖ ins Rennen schickt.

Hundstorfer für Gespräch

Hundstorfers Kampagnenleiter Nedeljko Bilalic ist hingegen dafür, dass sich die Kandidaten oder deren Kampagnenleiter schon in den nächsten zwei Wochen zusammensetzen. Diesen Zeitrahmen hatte auch Van der Bellens Wahlkampfleiter Lothar Lockl genannt. Für Hundstorfer sei ein solches Abkommen jedenfalls vorstellbar, sagte Bilalic.

Auch die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss hatte sich für ein Fairnessabkommen ausgesprochen und am Sonntag Van der Bellens Entwurf begrüßt.

FPÖ will sich noch nicht festlegen

Die FPÖ gibt sich über ihren Kandidaten weiterhin zugeknöpft. Laut der "Tiroler Tageszeitung" halten die Freiheitlichen am Montag darüber eine Präsidiumssitzung ab, von der Partei gab es dazu keine Bestätigung. Laut dem Bericht wurde die Sitzung "eher kurzfristig" einberufen. In der FPÖ-Pressestelle hieß es dazu zur APA, man wisse nichts von einem solchen Termin.

Zuletzt war die Kandidatensuche im FPÖ-Vorstand am Mittwoch Thema. Die Entscheidung könnte noch vor den Semesterferien fallen, meinte danach der Wiener Vizeparteichef Johann Gudenus, der selbst als möglicher Kandidat gilt. Parteichef Heinz-Christian Strache hatte nach dem Vorstand betont, dass die FPÖ "keinen Druck" habe. Er verwies darauf, dass die Wahlvorschläge noch bis Mitte März bei der Wahlbehörde eingereicht werden können. (APA, 25.11.2016)