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Die Unicredit muss sparen, ist damit in Italien aber nicht alleine. Viele Banken bauen Personal ab.

Foto: reuters / bader

Rom – Einsparungen bei den italienischen Banken wirken sich negativ auf die Beschäftigung aus. Bis Ende 2018 sollen in der Bankbranche 23.000 Jobs wegfallen, berichtete die Bankengewerkschaft FABI. Ihre Schätzung basiert auf den Entwicklungsplänen italienischer Banken.

Sollte es zu Fusionen im Bankensystem kommen, auf die die Regierung in Rom drängt, könnten noch mehr Jobs wegfallen, warnte FABI. Seit dem Jahr 2000 sind bereits 48.000 Stellen gestrichen worden. Die Schätzungen der Gewerkschaften berücksichtigen unter anderem den Entwicklungsplan der Bank-Austria-Mutter UniCredit, die im Zeitraum 2015-2018 5.740 Jobs in Italien streichen will. Bei UniCredits Konkurrenten Intesa San Paolo sollen 4.500 Stellen wegrationalisiert werden, bei der Problembank Monte dei Paschi di Siena (MPS) sind es über 8.000.

Der italienische Bankensektor beschäftigt nur noch 300.000 Mitarbeiter, 2007 waren es noch 344.600. In den Jahren 2007 bis 2015 sei die Zahl der Bankenfilialen von 32.818 auf 30.198 geschrumpft, geht aus Angaben der italienischen Notenbank hervor. Die Bankengewerkschaft appellierte an die Geldhäuser, nicht mehr auf Personalabbau zu setzen, um ihre Bilanzen zu konsolidieren, sondern auf neue Entwicklungsmodelle, die Wachstum fördern könnten.

Abbau könnte sich beschleunigen

Der Jobabbau könnte 2016 als Folge geplanter Fusionen unter zehn in Aktiengesellschaften umgewandelte Volksbanken beschleunigt werden, so die Arbeitnehmervertreter. Die Regierung von Premier Matteo Renzi hatte im Frühjahr 2015 eine Volksbanken-Reform erlassen. Demnach müssen die zehn größten Volksbanken in Aktiengesellschaften umgewandelt werden. Die Reform der Volksbanken sollte eine Fusionswelle auslösen. Die italienische Zentralbank und die Europäische Zentralbank (EZB) haben zuletzt die kapitalschwachen Kleinbanken zu Fusionen aufgefordert.

Die Regierung Renzi will kommende Woche eine Reform zur Stärkung von kleinen Volks- und Genossenschaftsbanken auf den Weg bringen. Mit der Maßnahme wolle man die kleineren Geldhäuser stärken, berichtete Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan am Samstag in Davos. Die Maßnahmen sollen Fusionen und Übernahmen in der Branche erleichtern. Die Regierung will damit die Gesundung des Bankensektors vorantreiben, der auf einen Berg fauler Kredite im Volumen von rund 200 Mrd. Euro sitzt. (APA, 24.1.2016)