Die Lawinengefahr steigt in Österreich.

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Innsbruck/Bregenz – In Tirol hat am Samstag oberhalb der Waldgrenze verbreitet erhebliche Lawinengefahr geherrscht, also Stufe 3 der fünfteiligen Skala. Die Experten des Lawinenwarndienstes sprachen von einer "heimtückischen" Situation. Auch in Vorarlberg bestehe in höheren Lagen oft noch erhebliche, sonst überwiegend mäßige Gefahr, hieß es.

Die Gefahrenstellen seien in Tirol inzwischen recht diffus verteilt, so die Experten. Vor allem im Sektor West über Nord bis Ost oberhalb von 2.000 Metern sei die Störanfälligkeit bodennaher Schwachschichten innerhalb der Schneedecke noch recht hoch. So würden immer noch Fernauslösungen von Schneebrettlawinen sowie Setzungsgeräusche und Rissbildungen gemeldet werden, teilten die Experten mit. Zudem müsse auf frischen Triebschnee speziell oberhalb der Waldgrenze geachtet werden.

Auch in Vorarlberg bestehe in höhergelegenen, steilen Schattenhängen oft noch erhebliche Gefahr. Die Schneedecke könne vor allem an schneeärmeren Stellen und an Übergangsbereichen von wenig zu viel Schnee innerhalb der Altschneeschichten gestört werden. Dadurch könnten Lawinen auch größere Ausmaße annehmen. Weitere Gefahrenstellen seien frische und ältere Triebschneepakete oberhalb von 1.800 Metern im windbeeinflussten Steilgelände sowie in eingewehten Rinnen und Mulden.

Erhebliche Gefahr in Niederösterreich

In den Ybbstaler Alpen und auch im Rax-Schneeberggebiet in Niederösterreich steigt am Samstag im Laufe des Tages die Schneebrettgefahr von mäßig auf erheblich an, teilte der Lawinenwarndienst mit. Grund dafür sei der durch den bei stürmischen Bedingungen einsetzende Schneefall. In den übrigen Gebirgsgruppen herrsche geringe bis mäßige Lawinengefahr, hieß es.

Der Nordwestwind erreiche laut Warndienst Sturmstärke und verfrachte sowohl den weicheren, bereits abgelagerten Schnee, als auch den fallenden Neuschnee. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse werde das Erkennen der Gefahrenbereiche erschwert. Die Lawinengefahr in den niederösterreichischen Bergen war am Donnerstag auf mäßig bis gering herabgestuft worden. (APA, 23.1.2016)