Nahostexpertin Gudrun Harrer spricht am Sonntag auf Schloss Goldegg über den "Islamischen Staat".

Foto: Regine Hendrich

Goldegg – Seit September letzten Jahres veranstaltet der Kulturverein Schloss Goldegg in Zusammenarbeit mit ORF 3 die Reihe "Zeit.Gespräch". Diesen Samstag bei Michael Kerbler zu Gast ist der Schriftsteller, Übersetzer und Verleger Ilija Trojanow, der unterschiedlichste Formen der Fortbewegung erörtern wird, unter anderem das Flüchten.

Das stellt eine indirekte Verbindung zum Gespräch am Sonntag her: Dann unterhält sich der Moderator mit der Nahostexpertin und STANDARD-Redakteurin Gudrun Harrer über den Terrorkrieg des IS gegen Europa. Etwa über die Entstehung des "Islamischen Staates", zu der auch die US-Militärinvasion im Irak beigetragen hat, gegen die es von Anfang an starken Widerstand gegeben hat. Wirklichen Aufwind bekam die Organisation dann 2012 durch ihre Intervention im syrischen Bürgerkrieg.

Eine andere Frage ist, wie sich der IS finanziert. Zu Steuern, Wegzöllen, Beschlagnahmungen und Erpressungen in den eroberten Gebieten kommen der Handel mit Öl und Kulturschätzen sowie hohe finanzielle Zuwendungen aus den arabischen Golfstaaten wie Saudi-Arabien. Also von "guten" Verbündeten und Geschäftspartnern der westlichen Welt. Können deren Eliten dagegen nichts unternehmen?

Ein anderer Schwerpunkt ist die vielfach reale Diskriminierung von muslimischen Jugendlichen in Europa und Nordamerika, die zahlreiche Konvertiten in die Arme des IS getrieben hat. (Gerhard Dorfi, 22.1.2016)